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Olympia 2024 in Paris: Alles, was man wissen muss

Johan Brockschmidt
16. Juli 2024

Drei Wochen lang steht Paris ganz im Zeichen der Olympischen Sommerspiele 2024. Wir beantworten die wichtigsten Fragen: Welche neuen Sportarten sind dabei? Was kostet ein Ticket? Und wie sicher sind die Spiele?

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Der obere Teil des Eifelturms mit den Olympischen Ringen
Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür, schon jetzt schmücken die fünf Olympischen Ringe den EifelturmBild: Thomas Padilla/AP/dpa/picture alliance

Wie viele Sportler sind dabei?

Rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 Nationen treten bei den Olympischen Spielen an. 19 Tage lang , vom 26. Juli bis zum 11. August, kämpfen sie in 32 Sportarten um einen Platz auf dem Treppchen. Insgesamt gibt es 329 Goldmedaillen zu gewinnen.

Zu den großen Stars dieser Sommerspiele zählt US-Turnerin Simone Byles. Die viermalige Olympiasiegerin hatte bei den Spielen vor drei Jahren in Tokio mit psychischen Problemen zu kämpfen. In der Leichtathletik will Kenias Marathon-Star Eliud Kipchoge als erster Läufer der Geschichte sein drittes Olympia-Gold in Serie holen. 

Die Augen der Sportwelt werden sich auch auf das Basketball-Team der USA richten. Mit LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant reist die Basketball-Weltelite nach Paris. Der Fußballer Kylian Mbappé ist hingegen nicht dabei. Der französische Superstar hat von seinem neuen Klub Real Madrid keine Freigabe erhalten. 

Russische und belarussische Einzelathleten dürfen bei den Wettbewerben nur unter neutraler Flagge starten. Ihre Nationalhymnen werden nicht gespielt, sie dürfen keine nationalen Symbole zeigen, Mannschaften aus beiden Staaten sind komplett ausgeschlossen. Außerdem wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmer keinerlei Verbindung zur russischen Armee und Sicherheitsorganen haben. Grund ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Wie viele Zuschauer werden erwartet? Gibt es noch Tickets?

Die Organisatoren rechnen mit 15 Millionen Besuchern. Trotzdem gibt es über die offizielle Ticketbörse der Spiele in Paris noch Eintrittskarten für einzelne Events. Mit einem Preis ab 15 Euro sind die Fußball-Tickets am günstigsten. Eintrittskarten für Wasserball oder Kajak-Slalom sind beispielsweise für 24 Euro zu haben.

Der Fluss Seine in Paris voller Boote und umsäumt mit Zuschauern
So könnte die Eröffnungsfeier auf der Seine aussehenBild: YONHAPNEWS AGENCY/picture alliance

Wer besonders beliebte Events wie Schwimmen oder Turnen sehen will, muss wohl deutlich über 100 Euro zahlen. Dort gibt es nur noch Tickets in den oberen Preisklassen. Am teuersten ist die Eröffnungszeremonie: 500 Euro kostet derzeit (Stand 16. Juli) das günstigste Ticket.

Wo finden die Wettkämpfe statt?

Es gibt 35 Austragungsorte. Nicht alle davon sind in Paris. So werden der Moderne Fünfkampf und die Reitsport-Wettbewerbe vor dem Schloss von Versailles ausgetragen. Fußball wird in Stadien im ganzen Land statt gespielt, Handball in Lille. Die Surfer starten sogar außerhalb der französischen Landesgrenzen: auf Tahiti, der größten Insel Französisch-Polynesiens.

Die große Mehrheit der Disziplinen wird jedoch im Herzen der französischen Hauptstadt ausgetragen. Besonders freuen dürfen sich die Beachvolleyballer: Sie spielen mit Blick auf den Eifelturm.

Die Eröffnungsfeier steigt nicht wie sonst üblich in einem Stadion, sondern auf 160 Booten, mit denen die Sportlerinnen und Sportler auf der Seine durch Paris fahren.

Die Seine und die Olympischen Spiele

Noch nicht ganz sicher ist weiterhin, ob die Freiwasserwettbewerbe und das Schwimmen im Triathlon wirklich wie geplant in der Seine stattfinden können. Der Grund: Das Wasser war lange Zeit zu stark mit Krankheitserregern belastet. Zwei Wochen vor dem Start der Spiele gab die Stadt Paris vorsichtig Entwarnung. Der Fluss sei an "elf oder zehn" der vergangenen zwölf Tage sauber genug gewesen, um dort Schwimmwettbewerbe auszutragen, sagte ein Sprecher der Stadt.  

Welche Sportarten sind neu dabei?

Alle vier Jahre werden neue Sportarten olympisch. Bei den letzten Sommerspielen in Tokio debütierten Skateboarding, Sportklettern oder das Drei-gegen-drei-Basketball. 

In Paris ist "Breaking", auch als Breakdance bekannt, erstmals dabei. Dabei treten Athletinnen und Athleten in einzelnen Tanz-Battles gegeneinander an und improvisieren zu einem vorher unbekannten Beat eine Choreographie. Eine Jury bestimmt, wer gewinnt.

In vielen Sportarten gibt es kleine Änderungen. So gibt es z.B. einen neuen Wettbewerb im Kajak Cross. Ärgern werden sich Baseball-, Softball- und Karatefans. Diese Sportarten sind gestrichen worden. Auch das 50-Kilometer-Gehen findet nicht mehr statt.

Wie sicher sind die Spiele?

Täglich werden zehntausende Mitarbeiter der Polizei und Armee im Einsatz sein. Hinzu kommen private Sicherheitskräfte. Um genügend Personal zu akquirieren, verkürzte die Regierung die Ausbildung auf drei Wochen, führte Prämien ein und schulte Personal aus anderen Branchen um.

Eine Polizistin geht an einem Banner mit den Olympischen Ringen und dem Schriftzug Paris 2024 vor der der Nationalversammlung entlang
Die Sicherheitsvorkehrungen sind für ein Großereignis wie Olympia besonders hochBild: Robert Michael/dpa/picture alliance

Besucher und auch Anwohner brauchen QR-Codes, um durch Polizeisperren zu kommen. Der Verkehr wird eingeschränkt, manche U-Bahn-Stationen werden ganz gesperrt. 

Auch kommen KI-gesteuerte Kamerasysteme zum Einsatz. Sie sollen ungewöhnliche Bewegungen von Menschenmassen und Waffen erkennen. Für Gesichtserkennung darf die Software nicht genutzt werden. 

Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele sind ein potentielles Ziel für Terrorangriffe. Mit dem Angriff auf Charlie Hebdo oder den Bataclan-Anschlägen gehört Frankreich zu den Ländern, die bereits mehrfach Ziel von Terroristen waren.

Frankreich: Terrorangst vor Olympia

Für die besonders gefährdete Eröffnungsfeier reduzierte die Regierung bereits das Zuschauer-Kontingent. Lange Zeit wurde über ein Ausweichen auf einen anderen Ort nachgedacht. Aktuell sieht es aber so aus, als würde die Feier doch auf der Seine ausgetragen.

Wie viele Kondome gibt es für die Sportler?

Nach dem COVID-10-bedingten Intimitätsbann in Tokio dürfen die Sportler und Sportlerinnen in Paris wieder Sex haben. 300.000 Kondome werden im Olympischen Dorf, der Residenz von 9.000 Aktiven, bereitgestellt. Allerdings gibt es dort keinen Alkohol. Doch vielleicht kann das 350 Meter lange Essensbuffet die Sportlerinnen und Sportler ja  trösten.