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Politik

Offenbar Anschlag auf Auto von AfD-Chef

2. März 2020

Tino Chrupalla sieht in der Tat von bisher Unbekannten einen Angriff auf seine Familie. Erst am Samstag hatte der Co-Vorsitzende der AfD vor einer "alarmierenden Verrohung" in der Politik gewarnt.

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Tino Chrupalla, einer der beiden AfD-Chefs (Foto: picture-alliance/dpa/H. C. Dittrich)
Bild: picture-alliance/dpa/H. C. Dittrich

Auf das Fahrzeug von AfD-Chef Tino Chrupalla (Archivbild) ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden. Die Feuerwehr habe in der Nacht ein brennendes Auto in Gablenz im sächsischen Landkreis Görlitz gelöscht, es werde wegen Brandstiftung ermittelt, teilte die Polizei mit. Wegen einer möglichen politisch motivierten Tat führe das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des sächsischen Landeskriminalamtes in Dresden die Ermittlungen. Während die Polizei den Fahrzeughalter zunächst nur als ein "Mitglied des Bundestages" bezeichnet hatte, berichteten mehrere Medien, dass es sich um Chrupalla handele. Er vertritt den Wahlkreis Görlitz im Bundestag.

Den Polizeiangaben zufolge war die Feuerwehr nachts zu einem brennenden Pkw in Gablenz gerufen worden. Der Fahrzeughalter habe nach ersten Löschversuchen über Atembeschwerden geklagt und sei vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Am Fahrzeug selbst sei Totalschaden entstanden.

Erst seit November Co-Chef der AfD

Der Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Christian Lüth, erklärte, Deutschland sei auf einem "gefährlichen Weg, wenn Autos von Parteichefs brennen". "Hass und Hetze" gegen die AfD zeigten Wirkung, fügte Lüth hinzu. Chrupalla selbst sprach in der "Bild"-Zeitung von einem "direkten Angriff" auf seine Familie. "Das überschreitet alle nur denkbaren Grenzen." Diese Eskalation müsse aufhören, forderte der AfD-Chef. Ähnlich äußerte er sich auch auf Twitter.

Chrupalla hatte erst am Samstag auf einem Landesparteitag der sächsischen AfD "eine alarmierende Verrohung der politischen Auseinandersetzung" beklagt. Die AfD werde politisch ausgegrenzt und gesellschaftlich geächtet, sagte er bei dem Treffen in Weinböhla. Zugleich hinterfragte Chrupalla aber auch das Tun und Handeln der AfD und warb erneut für ein verbales Abrüsten. Es gebe auch Entgleisungen in den eigenen Reihen. Chrupalla steht seit Ende November zusammen mit Jörg Meuthen der rechtspopulistischen Partei vor. 

sti/ml (afp, dpa, epd)