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Oetker geht auf Einkaufstour

16. Juni 2015

Pizza, Müsli, Backpulver: Der Oetker-Konzern ist in Deutschland vor allem als Lebensmittelproduzent bekannt. Doch das Wachstum scheint an eine Grenze gestoßen zu sein. Jetzt will man durch Zukäufe den Umsatz steigern.

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Bielefeld Das Logo der Dr. Oetker Nahrungsmittel KG
Bild: picture-alliance/dpa

Was Oetker an Lebensmitteln herstellt, verkauft sich nach wie vor gut - großartig zu wachsen scheint der Appetit der Käufer aber nicht mehr: Im vergangenen Jahr konnte der Familienkonzern seinen Umsatz kaum noch steigern. In diesem Jahr will man daher vor allem durch Zukäufe anderer Lebensmittelfirmen weiter wachsen. Auf welche Unternehmen oder Marken Oetker es abgesehen hat, verrieten die Gesellschafter bei der Präsentation der Jahresbilanz am Dienstag (16.06.2015) aber nicht.

Schlechte Geschäfte mit der Schifffahrt

Oetkers Interesse, seine Marktposition im In- wie im Ausland durch Zukäufe auszubauen, lässt sich mit einer ins Stocken geratenen Umsatzentwicklung erklären. 2014 konnte die Gruppe ihren Umsatz um 0,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro steigern. Zu Gewinnzahlen macht das Familienunternehmen traditionell keine Angaben. Negativ zu Buche schlug vor allem ein schlechtes Geschäft in der Schifffahrt, die in der Oetker-Gruppe für knapp die Hälfte der Umsätze steht: Die Reederei-Tochter "Hamburg Süd" fuhr aufgrund fallender Frachtraten und hohen Kostendrucks ein Umsatzminus von 1,3 Prozent ein. Im Bereich Nahrungsmittel steigerte Oetker den Umsatz leicht von 2,5 auf 2,6 Milliarden Euro. Ein deutliches Plus gab es bei der Getränke-Tochter Radeberger: Ein guter Sommer und die Fußball-WM sorgten für ein Umsatzplus von fast fünf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Tiefkühlpizza Produktion
Bild: picture-alliance/dpa/Bernd Thissen

Mischkonzern Oetker: Nahrungsmittel, Schiffahrt, Luxus-Hotels

Konzernchef Richard Oetker betonte, er sei zufrieden mit den Zahlen - "auch wenn es ruhig noch etwas besser hätte sein können". Umsatz und Gewinn seien ausreichend, um das Geschäft auf eine solide und vernünftige Basis zu stellen. In den vergangenen Monaten investierte Oetker rund 667 Millionen Euro. Ende März hatte die Reederei-Tochter "Hamburg Süd" das Container-Liniengeschäft eines chilenischen Konkurrenten übernommen. Außerdem erwartet Oetker bis zu diesem Freitag die Freigabe der europäischen Wettbewerbshüter für die Übernahme der Konditorei "Coppenrath & Wiese". Der Konzern ist breit aufgestellt. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln und der Reederei braut Oetker auch Bier, keltert Sekt, unterhält eine Kette von Luxus-Hotels und sogar ein Bankhaus.

Bru / hmf (dpa/Reuters)