Obama für Bau neuer Atomkraftwerke
31. März 2011Die USA bleiben auch nach dem verheerenden Atomunglück im japanischen Fukushima auf Atomkurs. Die Atomenergie habe "großes Potenzial", um mehr Energie zu produzieren, ohne das Klima zu gefährden, sagte US-Präsident Barack Obama am Mittwochabend (30.03.2011) in Washington. Obama hatte nach der Katastrophe in Japan eine "umfassende Sicherheitsüberprüfung" aller US-Atommeiler angekündigt. Deren Ergebnisse würden dann "in die Planung und den Bau der nächsten Generation der Kraftwerke" einfließen, sagte er.
Obama kündigte außerdem an, die Abhängigkeit der USA von importiertem Öl zu verringern. In zehn Jahren solle die Menge importierten Öls um ein Drittel gesenkt werden, sagte er in einer energiepolitischen Grundsatzrede an der Georgetown University in Washington. Ein Großteil des importierten Öls komme aus politisch instabilen Regionen wie dem Nahen Osten, sagte Obama zur Begründung. Außerdem werde der Ölpreis langfristig steigen, weil aufsteigende Schwellenländer wie Indien und China mehr Öl verbrauchen würden.
Neue Tiefseebohrungen
Derzeit importieren die USA elf Millionen Barrel Öl pro Tag. "In etwas mehr als einem Jahrzehnt" würden es nur noch 7,3 Millionen Barrel sein, versprach Obama. Um die Abhängigkeit von ausländischem Öl zu verringern, werde auch die Entwicklung von Biokraftstoffen vorangetrieben, kündigte Obama an. Mit den Autokonzernen werde er über effizientere Autos verhandeln. Zudem werde in Solar- und Windtechnologie investiert.
Außerdem soll die heimische Förderung von Öl und Gas ausgebaut werden. Der US-Präsident setzt dabei auch auf neue Tiefseebohrungen. Seit der Havarie der Ölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr, die eine gigantische Ölpest zur Folge hatte, sind solche Bohrungen umstritten. Kritiker halten sie für zu riskant. Obama argumentiert jedoch, inzwischen seien bessere Sicherheitsstandards eingeführt worden.
Autor: Dirk Eckert (afp)
Redaktion: Marko Langer