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Nur heiße Luft beim Klimadialog?

16. Juli 2012

Umweltpolitiker aus 35 Staaten sind in Berlin zusammengekommen, um dem globalen Klimaschutz neue Impulse zu geben. Die Bundesregierung wirbt beim "3. Petersberger Klimadialog" für ein Abkommen mit klaren Vorgaben.

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Eine Luftaufnahme zeigt die rauchende Schornsteine der ThyssenKrupp Stahlwerke in Duisburg (foto:ddp images/AP)
Bild: dapd

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Peter Altmaier haben angekündigt, aufs Tempo drücken zu wollen. Bei dem sogenannten "3. Petersberger Klimadialog" soll vor allem die UN-Klimakonferenz Ende des Jahres in Katar vorbereitet werden. Im Dezember war bei der Konferenz im südafrikanischen Durban der Fahrplan für einen bis 2015 geplanten Weltklimavertrag beschlossen worden, der nun konkretisiert werden muss. Bei dem Treffen in Berlin soll auch geprüft werden, ob sich mit bisherigen Klimaschutzzusagen überhaupt noch das gemeinsame Ziel erreichen lässt, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Altmaier rief zum Auftakt die Vertreter aus etwa 35 Staaten zu größeren Anstrengungen im Klimaschutz auf. Kurzfristiges Denken habe auch die Klimakrise erst verursacht, so der Minister. Die Kanzlerin wird am Nachmittag sprechen. Am Wochenende hatte sie noch einmal für eine baldige internationale Vereinbarung geworben, die bindend und ambitioniert sein müsse. Man dürfe die Jahre zwischen 2012 und 2015 nicht einfach tatenlos verstreichen lassen. Merkel sagte harte Verhandlungen voraus, insbesondere im Streit, welche Region der Welt welchen Beitrag leisten muss.   

O-Ton Altmaier # 16.07.2012 # altmaier # Journal Deutsch

Trittin: Bundesregierung hat nach Atomausstieg versagt

Ihr neuer Umweltminister Altmaier (CDU) hatte noch am Vortag in einem Interview Zweifel angemeldet, ob die angestrebten Klimaziele gegen die Erderwärmung überhaupt erreichbar seien. Auch den Erfolg aller Energiewende-Ziele in Deutschland stellte er in Frage. Zudem räumte er ein, dass der Koordinierungsbedarf bei der Energiewende größer ist, als von vielen gedacht.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin wertete das als Eingeständnis, dass die Regierung "bei der Umsetzung der Energiewende versagt hat". "Ohne ehrgeizige Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Steigerung der Energieeffizienz kann der Umbau der Versorgung auf erneuerbare Energien nicht gelingen", sagte Trittin der Zeitung "Die Welt". Union und FDP blockierten die Energiewende. Daher könnten sie die selbst gesteckten Ziele auch nicht erreichen.

SC/pg (dapd,dpa)