Nur eingeschränkt willkommen (09.10.2012)
9. Oktober 2012Viele Griechen machen für ihre Misere nicht nur die eigenen Politiker verantwortlich, sondern auch die anderen EU-Staaten, allen voran Deutschland. Besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel werfen sie vor, Griechenland mit einem Spardiktat nach dem anderen nur noch tiefer in die Krise zu stürzen. Merkel würde dem Land so nicht nur die Aussicht auf wirtschaftliche Besserung nehmen, sondern die Griechen damit geradezu demütigen. Heute ist Angela Merkel zu einem Besuch nach Athen gekommen.
Deutschland und Frankreich wollen bei der Einführung einer Finanztransaktionssteuer vorangehen. Sie müssen dazu noch mindestens noch sieben weitere EU-Mitgliedsstaaten überzeugen, damit die Steuer wenigstens in kleinem Rahmen eingeführt werden kann. Aus Luxemburg hören wir, dass es offenbar sogar schon elf Staaten sind, die die Steuer einführen wollen. Eine Mehrheit lehnt die Steuer aber immer noch vehement ab.
Die Euro-Krise, der Schuldenberg in den USA und zu ehrgeizige Sparziele: Es sieht nicht gut aus für die Weltkonjunktur. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht das jedenfalls so und hat seine Wachstumsprognosen für Deutschland und die Welt gesenkt. Unsicherheit und Sorgen machten sich breit, sagte IWF-Chefvolkswirt Olivier Blanchard bei der Vorlage des World Economic Outlook.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann