Nukleargipfel ruft zum Kampf gegen Atomterrorismus auf
27. März 2012In ihrer Erklärung zum Abschluss des zweitägigen Treffens forderten die Vertreter von 53 Ländern "enegische Maßnahmen auf nationaler Ebene und eine internationae Zusammenarbeit " im Kampf gegen Nuklearterrorismus. Dieser sei "weiterhin eine der größten Bedrohungen der internationalen Sicherheit". Die Maßnahmen zur Verstärkung der Nuklearsicherheit bedeuteten "keine Einschränkung des Rechts der Staaten, die Atomenergie zu friedlichen Zwecken zu entwickeln und zu nutzen".
Die Teilnehmer bekennen sich dazu, bis 2014 jegliches atomaffenfähiges Material zu sichern. Außerdem soll der Schutz beim Transport von radioaktivem Material ebenso verbessert werden, wie die Möglichkeiten der nuklearen Forensik, mit der die Herkunft nuklearer Substanzen zurückverfolgt werden kann. Dabei handelt es sich aber lediglich um Willensbekundungen. Die Bemühungen sind ausdrücklich freiwillig. Das nächste Treffen soll 2014 in den Niederlanden stattfinden.
Obama appelliert an Gemeinsamkeit
"Die Sicherheit der Welt hängt von unseren Aktionen ab, die wir unternehmen, hatte US-Präsident Barack Obama die Beschlüsse zuvor begründet. zum Aufam zweiten Zwar habe die internationale Gemeinschaft seit der ersten Konferenz im Jahr 2010 Fortschritte bei der Vernichtung von Nuklearmaterial gemacht, doch die Gefahr, dass solches Material in die Hände von Terroristen gelange, bestehe weiter. "Es würde nicht viel, vielleicht nur eine Handvoll von Materialien reichen, um Hunderttausende von unschuldigen Menschen zu töten", sagte Obama. Keine Nation könne allein mit dieser Herausforderung fertig werden
Südkoreas Präsident Lee Myung Bak rief dazu auf, eine "fundamentale Lösung" für das Problem zu finden. Dazu gehöre die Reduzierung und letztlich die Beseitigung von überschüssigem Nuklearmaterial, das zum Bau von Atombomben dienen könne. Chinas Präsident Hu Jintao fordert, es müsse ein "internationales Umfeld" geschaffen werden, um die Nuklearsicherheit zu fördern.
Westerwelle warnt vor zivil genutztem Nuklearmaterial
Bundesaußenminister Guide Westerwelle, der Bundeskanzlerin Angela Merkel bei dem Gipfel vertrat, sprach von einer weltweiten Herausforderung. In Zeiten von Globalisierung und internationalem Terrorismus könne die mangelnde Sicherung von Nuklearmaterial in einem Land die Sicherheit vieler Staaten beeinträchtigen.
Westerwelle warnte davor, die Bemühungen auf die Sicherung von atomaffenfähigem Material zu beschränken. Auch zivil genutzte Substanzen seien eine Gefahr und könnten für "schmutzige Bomben" missbraucht werden. Weniger als zehn Staaten seien im Besitz von Kernwaffen, nur etwa 30 Länder betrieben Atomkraftwerke, aber fast überall auf de Welt gebe es andere Strahlenquellen - etwa in der Strahlenmedizin zur Bekämpfung von Kreb, in Forschung und Industrie. Dieses Material müsse genauso geschützt werden, wie etwa gefährliche Abfälle aus Kernkraftwerken.
Dieser Vorschlag Deutschlands ging in die Abschlusserklärung ein. Die beteiligten Staaten sind aufgerufen, Strukturen aufzubauen, um zivil genutzte Strahlenquellen besser zu erfassen und nachzuverfolgen - etwa durch nationale Register wie in Deutschland.
Nordkorea besteht auf Raketenstart
Themen des Gipfels waren auch die umstrittenen Atomprogramme Nordkoreas und des Iran. Die Regierung in Pjöngjang wies derweil die Kritik von US-Präsident Obama an einem geplanten Raketenstart zurück. Nordkorea werde niemals auf sein Recht verzichten, einen friedlichen Satelliten ins All zu schießen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Die USA und andere westliche Regierungen sehen darin einen unzulässigen Raketentest, der dem Land durch Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates verboten sind.
gmf/hp (dpa, afp, dapd, rtr)