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Nico Schlotterbeck - Senkrechtstarter mit Freiburger Herz

18. März 2022

Nico Schlotterbeck zählt zu den größten Talenten im deutschen Fußball. Der Freiburger spielt sich mehr und mehr in den Vordergrund. Der nächste Höhepunkt für den Innenverteidiger soll ein Einsatz im Nationalteam werden.

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FNico Schlotterbeck  jubelt
Nico Schlotterbeck ist der torgefährlichste Innenverteidiger des SC FreiburgBild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Wer Spiele des SC Freiburg betrachtet, dem dürfte Nico Schlotterbeck sofort auffallen. Schließlich hat sich der Verteidiger der Breisgauer eine auffällige wasserstoff-blonde Haarfarbe verpasst, die schon von Weitem ins Auge fällt. Allerdings richteten sich die Augen in den vergangenen Wochen vor allem wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten auf den 22-Jährigen, denn er hat sich zu einem wichtigen Leistungsträger der sich in einem Höhenflug befindlichen Freiburger Mannschaft entwickelt. 

Schlotterbeck ist der Abwehrchef des Teams von Trainer Christian Streich, der ihn in allen bisher 24 Bundesliga-Partien, in denen der Defensivspezialist in dieser Spielzeit zur Verfügung stand, in die Startelf berufen hat. Nur zweimal musste er aufgrund einer Corona-Infektion passen. In diesen beiden Partien gegen Bielefeld bzw. Dortmund kassierten die Freiburger dann auch insgesamt sieben Gegentreffer und holten nur einen Punkt. Mit bislang lediglich 29 Gegentreffern weisen die Breisgauer die zweitbeste Defensiv-Bilanz hinter dem FC Bayern (28 Gegentore) aus - nicht zuletzt ein Verdienst von Nico Schlotterbeck. 

Bei Union weiterentwickelt 

"Ich bekomme hier das Vertrauen des Trainers und der Offiziellen und will mit dem SC Freiburg eine starke Saison spielen", sagt der Innenverteidiger, der in dieser Saison auch selbst schon vier Tore erzielt hat. "Ich weiß, dass ich gut Fußball spielen kann und wie gut ich noch werden kann."

Keven Schlotterbeck (l.) kämpft mit Robert Lewandowski um den Ball
Keven Schlotterbeck (l.) spielt ebenfalls für Freiburg und ist zwei Jahre älter als NicoBild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Ein Jahr lang war Schlotterbeck während der vergangenen Spielzeit an Union Berlin ausgeliehen und entwickelte seine Stärken dort weiter. Ähnliches gelang übrigens seinem zwei Jahre älteren Bruder Keven, der in der Spielzeit 2019/20 bei Union war und sich dort ebenfalls maßgeblich verbesserte. Beide Schlotterbeck-Brüder stehen aktuell im Freiburger Kader.

Zurück zu Nico: Der 22-Jährige ist technisch gut ausgebildet, schnell und robust im Zweikampf und schaltet sich mit Vorliebe in den Spielaufbau der Freiburger ein. Die langen Pässe in die Spitze sind hierbei eine Art Markenzeichen des Abwehrspielers, der bei Union - unter anderem wegen einer Oberschenkelverletzung - zwar nur 16 Partien absolvierte, aber dennoch Eindruck hinterließ: Schlotterbeck war im Team von Trainer Urs Fischer zweikampfstärkster Akteur und gewann 63 Prozent seiner Zweikämpfe. 

Bleibt er oder geht er?

Im vergangenen September und Oktober hatte Bundestrainer Hansi Flick den 22-Jährigen in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Zum Einsatz kam Schlotterbeck dort zwar noch nicht, doch alleine die Nominierung freute ihn sehr: "Das war ein großer Traum von mir. Als Kind schaust du immer der Nationalmannschaft zu. Als mich der Trainer anrief, war einfach nur ein riesiges Glücksgefühl da."

Für die ersten Testländerspiele im Jahr 2022 am 26. März in Sinsheim gegen Israel und drei Tage später gegen die Niederlande in Amsterdam gehört Schlotterbeck erneut zum Kader und erhielt bei der Nominierung durch den Bundestrainer eine Garantie für sein Länderspieldebüt: "Er wird auf jeden Fall sein erstes Spiel machen, das ist in der Planung", sagte Flick. 

Und nicht nur im Nationalteam steht der 22-Jährige auf der Liste. Seine konstant guten Leistungen wecken natürlich auch Begehrlichkeiten in der Bundesliga. Borussia Dortmund soll bereits Interesse an einer Verpflichtung haben, Schlotterbeck könnte als möglicher Ersatz für Mats Hummels kommen. Und auch der FC Bayern ist ja bekanntlich auf der Suche nach einem Nachfolger von Innenverteidiger Niklas Süle, den es nach Dortmund zieht. Doch dass Schlotterbeck den SC Freiburg, bei dem er bis 2023 unter Vertrag steht, nach dieser Saison verlassen wird, steht keinesfalls fest. Er könne sich vorstellen, über den Sommer hinaus im Breisgau zu bleiben, sagte Schlotterbeck zuletzt. In der Sommerpause will er sich dann entscheiden.