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Nicht nur Zustimmung für den neuen Präsidenten Albaniens

27. Juni 2002

– Chef der Sozialdemokraten bezweifelt die Eignung von Alfred Moisiu und kritisiert das Auswahlverfahren

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Tirana, 25.6.2002, ALBANISCHER RUNDFUNK, alban.

Sprecher:

Präsident Alfred Moisiu mag 97 Stimmen in der Nationalversammlung erhalten haben, aber einige äußern immer noch Bedenken gegen ihn. Der Vorsitzende der PSD, Skender Gjinushi, brachte heute seine Unzufriedenheit über das Ergebnis der Vereinbarung zwischen den Parteien von Regierung und Opposition über die Wahl des Präsidenten des Landes zum Ausdruck. Er sagte weiter, er denke nicht, dass Moisiu die Kriterien für das Amt des Präsidenten erfülle.

Gjinushi

: Wir sind der Ansicht, dass (der noch amtierende Präsident Rexhep – MD) Meidani und (der frühere Vorsitzende der Republikanischen Partei, Sabri – MD) Godo sehr gute Kandidaten gewesen wären. Meidani hätte von den Abgeordneten der Regierungsparteien und Godo von denen der Opposition vorgeschlagen werden können. Es hätte auch noch weitere Kandidaten geben können. Und noch etwas: Eines der Dinge, auf die wir uns verständigt hatten, war, dass der Kandidat nicht aus den Reihen der Politiker kommen sollte, sondern aus der Zivilgesellschaft. Wir haben nie von einem Kandidaten aus dem Militär gesprochen.

Sprecher:

Der PSD-Vorsitzende lobt das Abkommen, das am Ende der Verhandlungen von den Parteien der Regierung und der Opposition erzielt wurde, fügt aber hinzu:

Gjinushi:

Es ist nicht günstig, dass Verhandlungen Institutionen ersetzen. Außerdem ist die Wahl eines Kandidaten auf der Grundlage eines Kompromisses und nicht auf der Basis der Anforderungen oder seiner Eignung für das Amt nicht im Interesse des Landes.

Sprecher

: Gjinushi kritisierte die Sozialistische Partei, die, wie er sagte, in einer Identitätskrise stecke.

Gjinushi

: Es handelt sich um einen allmählichen, unmotivierten Prozess des Machtverlusts. Es gibt keinen Grund, warum die Kräfte der Linken all das tolerieren und jeden Kandidaten akzeptieren, der vorgeschlagen wird. Man muss schon sehr tolerant sein, um der Opposition zu gestatten, den Präsidenten zu wählen, und es ist noch schlimmer, der Opposition zu erlauben, jeden Kandidaten auszuwählen, den sie will. (MK)