Nibali triumphiert beim Giro d'Italia
26. Mai 2013Selten war eine Rundfahrt im Radsport so gezeichnet vom Wetter wie dieser Giro d'Italia. Dichtes Schneetreiben, Dauerregen, Kälte und dann ganz plötzlich auch wieder große Hitze machten das Rennen zu einem der schwersten der vergangenen Jahrzehnte. In einem denkwürdigen Giro d'Italia gewann am Ende ausgerechnet ein Fahrer, der qua Herkunft eigentlich nicht im Verdacht steht, besonders gut für Schnee und Kälte gewappnet zu sein: der 28-jährige Sizilianer Vincenzo Nibali.
Nibali eine Klasse für sich
Auf der Abschlussetappe nach Brescia sicherte sich Nibali zum ersten Mal den Gesamtsieg in seinem Heimatland und verwies nach 21 Etappen den Kolumbianer Rigoberto Uran mit deutlichen 4:43 Minuten Rückstand auf den zweiten Platz. Der Australier Cadel Evans aus dem BMC-Team kassierte auf Rang drei sogar 5:52 Minuten Rückstand. Nach Platz drei bei der Tour de France 2012 und dem Vuelta-Sieg 2010 muss man Nibali damit zu den ganz Großen der aktuellen Radsportgeneration zählen. Allerdings wird der Astana-Kapitän nicht bei der 100. Tour de France startet und sich stattdessen auf die Weltmeisterschaft im Herbst konzentrieren.
Cavendish holt fünften Etappensieg
Den Etappensieg auf dem letzten Tagesabschnitt sicherte sich am Sonntag in Brescia Mark Cavendish. Der Brite, der sich wie alle Finisher bravourös durch den Tiefkühl-Giro der Alpen kämpfte, feierte nach 197 Kilometern seinen fünften Etappensieg. Die Belohnung dafür: das Rote Trikot des Punktbesten, das er im vergangenen Jahr um einen Zähler verfehlt hatte. Die 96. Giro-Auflage hatte neben dem schlechten Wetter einen weiteren Schatten: die Dopingfälle von Danilo di Luca und Sylvain Georges. Für ein deutsches Ausrufezeichen sorgte Sprinter John Degenkolb mit seinem Etappensieg in Matera.
jw/of (sid, dpa)