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Anklage gegen Neymar wird fallen gelassen

28. Oktober 2022

Die spanische Staatsanwaltschaft lässt sämtliche Korruptions- und Betrugsvorwürfe gegen Neymar und alle anderen Angeklagten fallen. Ein Freispruch des Brasilianers wird dadurch wahrscheinlich.

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Spanien | Prozess Neymar
Bild: David Zorrakino/Europa Press/abaca/picture alliance

Kommt Superstar Neymar ohne Strafe davon? Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft in Barcelona eine zweijährige Haftstrafe und eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro für den Angreifer Stürmer von Paris St. Germain, der von 2013 bis 2017 beim FC Barcelona unter Vertrag gestanden hatte, gefordert. In dem Prozess in der katalanischen Metropole ging es um Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Transfer des Superstars im Jahr 2013.

Die Summe, die die Katalanen an Neymars damaligen Klub FC Santos aus Brasilien gezahlt hatten, soll höher gewesen sein als zunächst angegeben. Dadurch sei das Investmentfond DIS, das seinerzeit 40 Prozent der Vermarktungsrechte an Neymar besaß, um einen Millionenbetrag gebracht worden. Der FC Barcelona gab an, dass der Investment-Fonds DIS 6,8 Millionen Euro erhalten und der Transfer ein Gesamtvolumen von 57,1 Millionen Euro umfasst habe. Die Staatsanwaltschaft ging jedoch von mindestens 83 Millionen Euro aus.

Nun wurde die Anklage aber fallen gelassen. Staatsanwalt Luis García Cantón begründete den Rückzieher nun damit, dass sich Verdachtsmomente für eine Straftat nicht bestätigt hätten. Die Anklage habe auf Anschuldigungen beruht, die nicht hätten nachgewiesen werden können, wie die Zeitung schrieb. Cantón habe betont, es könne beim Transfer zu einer Verletzung zivilrechtlicher Vorschriften gekommen sein, die aber keinen Strafprozess rechtfertige. Eventuelle Ansprüche müssten vor einem Zivilgericht geltend gemacht werden.

Freispruch wahrscheinlich

Neymar hatte am 17. Oktober ausgesagt und dabei jegliche Verantwortung von sich gewiesen. Er habe lediglich "die Unterlagen unterschrieben", die er von seinem Vater erhalten habe. Dieser habe "immer die Vertragsverhandlungen geleitet" und sei "immer dafür verantwortlich" gewesen. "Ich unterschreibe, was er mir sagt", hatte der 30-Jährige vor Gericht erklärt. Neben Neymar waren auch seine Eltern, die früheren Barcelona-Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie sechs weitere Personen angeklagt. Damit rückt ein Freispruch für Neymar näher, obwohl der Investment-Fonds DIS nicht von seiner Klage abrückt, wie die Zeitung "Mundo Deportivo" und andere Medien berichteten.

dvo/tk (dpa, SID)