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PolitikGlobal

News kompakt: Kritik nach Angriff jüdischer Siedler

16. August 2024

Der israelische Präsident Isaac Herzog hat den Angriff jüdischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland scharf kritisiert. Das Mpox-Virus hat Afrika verlassen. Das Wichtigste in Kürze.

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Ein ausgebranntes Auto
Inspektion der Schäden nach dem Angriff jüdischer SiedlerBild: Jaafar Ashtiveh/AFP/Getty Images

Bei einem Angriff jüdischer Siedler im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mensch getötet worden. Ein weiterer Palästinenser wurde demnach schwer verletzt. Dutzende maskierte Siedler hatten die palästinensische Ortschaft Dschit, zehn Kilometer westlich von Nablus, gestürmt und mindestens vier Häuser und sechs Autos in Brand gesetzt, wie die "Times of Israel" unter Berufung auf eine Quelle im israelischen Sicherheitsapparat berichtete. Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte den Vorfall "aufs Schärfste". Es handele sich um eine "extremistische Minderheit", die den gesetzestreuen Siedlern, der Siedlung und dem Ruf Israels in der Welt "in einer besonders sensiblen und schwierigen Zeit" Schaden zufüge, schrieb er im Onlinedienst X.

Siedlergewalt im Westjordanland nimmt zu

Auch die USA verurteilten die Angriffe der jüdischen Siedler. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses erklärte, dies sei inakzeptabel und müsse aufhören. "Die israelischen Behörden müssen Maßnahmen ergreifen, um alle Gemeinschaften vor Schaden zu bewahren. Dazu gehört auch, dass sie eingreifen, um derartige Gewalt zu stoppen und alle Täter zur Rechenschaft ziehen", teilte der Sprecher in einer Erklärung des Weißen Hauses in Washington mit.

Ringen um Waffenruhe im Israel-Hamas-Krieg geht weiter

Nach dem Auftakt der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Israel-Hamas-Krieg klafft zwischen den Positionen Israels und der islamistischen Hamas weiter eine Kluft. Es wird erwartet, dass die Gespräche unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens an diesem Freitag in Katars Hauptstadt Doha fortgesetzt werden. Die Hoffnung auf einen Durchbruch ist gering. Neben den Gesprächen über eine Waffenruhe geht es in Doha auch um die Freilassung von 115 Geiseln aus der Hand der terroristischen Hamas. Hunderte Angehörige von Geiseln und Sympathisanten demonstrierten in Tel Aviv für schnelle Ergebnisse.

Mpox hat Afrika verlassen

In Schweden gibt es nach dortigen Regierungsangaben den ersten bestätigten Mpox-Fall der neuen Variante Klade I außerhalb des afrikanischen Kontinents. Das teilte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed in einer Pressekonferenz mit. Der Fall wurde demnach in der Region Stockholm festgestellt. Die infizierte Person habe sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen mehrerer Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen womöglich gefährlichen Variante die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Neue Mpox-Variante in Afrika: WHO ruft weltweite Notlage aus

Auch aus Pakistan kommen erste Meldungen über infizierte Personen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sind drei Personen bei der Einreise aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit der Virusinfektion entdeckt worden.

In Pakistan gab es schon früher Fälle von Mpox. Welche Variante die drei neuen Patienten aufweisen, ist noch unklar.

Ukraine und Russland berichten von Erfolgen in der Kursk-Region

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei ihrer Offensive in Russland neue Fortschritte gemacht und mehr als 1100 Quadratkilometer erobert. Sie kontrolliere nun Dutzende von Siedlungen und die acht Kilometer von der Grenze entfernte Stadt Sudscha. Dort wird die erste ukrainische Militärkommandantur auf russischem Boden eingerichtet.

"Wir haben 1.150 Quadratkilometer Territorium und 82 Siedlungen unter unsere Kontrolle gebracht", sagte der oberste Militärkommandeur Oleksandr Syrsky.

Zerstörtes Hochhaus, davor ein Feuerwehrwagen und Helfer
Ein Hochhaus in der russischer Stadt Belgorod wurde bei einem Angriff getroffenBild: Russian Emergency Ministry Press/dpa/picture alliance

Russland teilte unterdessen mit, dass es ein Dorf in der Grenzregion Kursk von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert habe und kündigte an, "zusätzliche Kräfte" in die benachbarte Region Belgorod zu schicken.

Deutschland soll US-Patriots erhalten

Das US-Außenministerium hat den möglichen Verkauf von 600 Patriot-Raketen an Deutschland genehmigt. Die Waffen zur Flugabwehr haben einen geschätzten Wert von fünf Milliarden Dollar, wie das Pentagon mitteilte. Der vorgeschlagene Verkauf werde die Fähigkeit Deutschlands verbessern, aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen und die Verteidigungskapazitäten seines Militärs zu erhöhen, hieß es in einer Stellungnahme. Den neuen NATO-Verteidigungsplänen zufolge muss Deutschland seine Luftabwehr vervierfachen, um Infrastruktur und Streitkräfte im Falle ernster Spannungen oder eines Krieges zu schützen.

Trump setzt weiter auf persönliche Angriffe gegen Harris

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Forderung seiner prominenten Parteikollegin Nikki Haley zurückgewiesen, seinen Wahlkampfstil zu ändern und die persönlichen Angriffe auf die Rivalin Kamala Harris zu unterlassen. Er sei "sehr wütend" auf Harris, und deshalb sehe er sich "berechtigt zu persönlichen Angriffen", sagte der Republikaner am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz.

Bildkombination Donald Trump und Kamala Harris
Wahlkampf persönlich oder sachbezogen - die Kontrahenten Trump und HarrisBild: Alex Brandon/AP/picture alliance und Mat Otero/AP/dpa/picture alliance

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Harris will nach Angaben ihrer Berater an diesem Freitag im Bundesstaat North Carolina ihre erste Wahlkampfrede halten. Darin will sie insbesondere ihre wirtschaftspolitischen Ziele erläutern. Der Ort ihres Auftritts gilt als Zeichen für die zunehmende Zuversicht der Demokraten im Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump: Sie haben in North Carolina in den vergangenen fünf Jahrzehnten nur zweimal gewonnen.

Thailand hat eine neue Regierungschefin

Nur zwei Tage nach der Absetzung des thailändischen Ministerpräsidenten Srettha Thavisin durch das Verfassungsgericht hat das Königreich eine neue Regierungschefin gewählt: Die 37 Jahre alte Paetongtarn Shinawatra, Vorsitzende der Regierungspartei Pheu Thai und Erbin einer steinreichen Dynastie, gewann eine Abstimmung im Parlament mit deutlicher Mehrheit.

Paetongtarn Shinawatra winkt
Paetongtarn Shinawatra ist die jüngste Ministerpräsidentin Thailands Bild: Sakchai Lalit/AP Photo/picture alliance

Die Regierungskoalition, die im Parlament über eine komfortable Mehrheit verfügt, hatte sie am Donnerstag als einzige Kandidatin aufgestellt. Srettha Thavisin (62) war am Mittwoch im Rahmen einer Klage von 40 Senatoren nach weniger als einem Jahr im Amt abgesetzt worden - wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Berufsethik. 

fab/se (dpa, afp, rtr, ape)

Dieser Artikel wurde um 9.20 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.