News kompakt: In den USA droht ein Shutdown
20. Dezember 2024In den USA droht wenige Tage vor Weihnachten ein Verwaltungsstillstand: Im Repräsentantenhaus in Washington wurde ein von den Republikanern vorgelegter Vorschlag für einen Übergangshaushalt zur Finanzierung der Bundesbehörden von der Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt. Sollte bis zum Samstag keine neue Einigung zustande kommen, tritt der sogenannte Shutdown ein - mit unbezahltem Zwangsurlaub für Staatsbedienstete und erheblichen Einschränkungen für das öffentliche Leben.
Die Republikaner hatten den neuen Vorschlag vorgelegt, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump eine zuvor erzielte parteiübergreifende Einigung verworfen hatte. Die Übergangsfinanzierung ist nötig, weil die Verständigung von Republikanern und Demokraten auf einen kompletten Jahreshaushalt 2025 bereits vor Monaten gescheitert war.
Türkei will vorerst Truppen in Nordsyrien belassen
Die Türkei will ihre Truppen so lange im Grenzgebiet zu Syrien belassen, bis die kurdischen Kämpfer im Norden des Nachbarlandes "die Waffen niederlegen". Die Bedrohung an der Grenze bestehe weiter, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. In den kurdisch kontrollierten Gebieten in Nordsyrien gibt es regelmäßig Zusammenstöße zwischen türkisch unterstützten Verbänden und den kurdischen Demokratischen Kräften Syriens (SDF), die von den USA unterstützt werden.
Ankara betrachtet die zu den SDF gehörende Kurdenmiliz YPG als verlängerten Arm der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die sie als terroristisch einstuft. Derzeit wird ein Angriff pro-türkischer Gruppen auf die von Kurden gehaltene syrische Grenzstadt Kobane befürchtet.
Außenministerin Baerbock besucht die Türkei
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock reist an diesem Freitag in die Türkei, um mit deren Regierung über das weitere Vorgehen in Syrien zu beraten. Geplant ist ein Treffen mit ihrem Kollegen Hakan Fidan in Ankara. Baerbock hatte am Mittwoch im Bundestag dafür geworben, auch die von der Türkei bekämpften Kurden in Nordsyrien in den Reformprozess des Landes einzubinden. Dies werde sie bei ihren Gesprächen in der Türkei "sehr, sehr deutlich machen". Die Kurden seien wie Deutschland Teil der Koalition gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat". Die Einbeziehung aller Gruppen in Syrien sei daher auch im Sicherheitsinteresse Deutschlands.
Hamas meldet 13 Tote nach israelischen Attacken auf Gaza-Stadt
Bei israelischen Luftangriffen auf zwei ehemalige Schulen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 13 Menschen getötet worden. Mindestens 30 Menschen seien verletzt worden. Die beiden Gebäude im Osten der Stadt Gaza hätten als Unterkünfte für vom Krieg vertriebene Menschen gedient, hieß es weiter.
Israels Militär teilte seinerseits mit, in den ehemaligen Schulen hätten sich Kommandozentren der Hamas befunden. Weil dort Anschläge geplant worden seien, hätte die Armee sie attackiert. Die Hamas wird von zahlreichen Staaten als Terrororganisation gelistet.
Kinder aus Israel und Gaza auf UNICEF-Fotos des Jahres
Die Auszeichnung für das UNICEF-Foto des Jahres 2024 geht zu gleichen Teilen an eine israelische und eine palästinensische Fotografin. Wie das UN-Kinderhilfswerk mitteilte, zeigen die beiden Fotos Kinder als Hauptleidtragende der Gewalt in der Region. Sie stammen von der israelischen Fotografin Avishag Shaar-Yashuv und der palästinensischen Fotojournalistin Samar Abu Elouf. Auf subtile und würdevolle Weise gäben die Bilder zarte Hinweise auf Wunden innerer und äußerer Art, erklärte die Jury. Damit werden erstmals in der 25-jährigen Geschichte des Wettbewerbs die Bilder zweier Fotografinnen mit einem ersten Preis bedacht.
Macron sichert Wiederaufbau von Mayotte zu
Nach dem Durchzug des verheerenden Zyklons "Chido" will der französische Präsident Emmanuel Macron das Überseegebiet Mayotte im Indischen Ozean wieder aufbauen. Seine Regierung werde Schulen, Häuser und Krankenhäuser wieder errichten, sagte Macron bei einem Besuch auf der Inselgruppe. Für Menschen ohne Versicherung werde man einen Entschädigungsfonds schaffen. Zuvor hatte er sich teils wütende Klagen von Bewohnern über eine mangelnde Versorgung mit Wasser und Hilfsgütern anhören müssen.
Am Samstag war der Wirbelsturm mit schweren Sturmböen über Mayotte gefegt. Er hinterließ eine Spur der Verwüstung. Offiziell kamen 31 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 Menschen erlitten Verletzungen. Die Behörden befürchten jedoch deutlich mehr Todesopfer. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.
sti/se/kle (afp, dpa, rtr)
Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.