Newroz steht vor der Tür
Newroz gehört zu den ältesten Festen der Welt. Es wird seit über 2500 Jahren im iranischen Kulturkreis gefeiert. Newroz markiert den Frühlingsbeginn und gleichzeitig den Jahreswechsel im iranischen Sonnenkalender.
Verbreitung bis nach China
2009 nahm die UNESCO Newroz als eines der ältesten Feste der Menschheit in das Weltkulturerbe auf. Das Fest zur Tagundnachtgleiche des Frühjahrs (20. bzw. 21. März)hat eine große Verbreitung im vorderasiatischen Raum und darüber hinaus, so in Westchina bei den Uiguren.
Traditionelle Tänze
Auch in zentralasiatischen Ländern wie Turkmenistan, Tadschikistan oder Kirgistan (Bild) wird zu Newroz besonders gerne getanzt. Die Menschen versammeln sich auf öffentlichen Plätzen oder in Stadien, in denen die Neujahrfeste veranstaltet werden.
Fest der Kurden
Auch für die Kurden im Iran, Irak, in Syrien und in der Türkei ist Newroz ein wichtiger Festtag. In der Türkei und in Syrien waren die Feiern jahrzehntelang verboten. Seit 1994 gilt Newroz offiziell als ein alt-türkisches Fest, das 1995 erstmals landesweit offiziell gefeiert wurde, so wie hier im Südosten der Türkei.
Flammende Begeisterung
Die Ursprünge von Newroz reichen in die vor-islamische Geschichte Irans zurück. Von den Machthabern der Islamischen Republik wird das Fest widerstrebend geduldet, konnte aber nie zurückgedrängt werden. Vor allem das beliebte "Feuerspringen" auf den Straßen am Vorabend gefällt den Sittenwächtern nicht.
Frühjahrsputz
Saubermachen und Frühling gehören irgendwie zusammen. Während etwa in Deutschland Fensterputzen angesagt ist, finden die Iraner es wichtig, die Teppiche im Haus an die Luft zu bringen. Im Iran heißt der Frühjahrsputz "das Haus rütteln".
Haft Sin, die "sieben Sachen mit S“
Vor allem im Iran, aber auch in Afghanistan gehört "Haft Sin" zum festen Ritual des Newroz-Festes. Es ist eine Tafel oder Gedeck mit den "Sieben S": Der Tisch oder ein auf dem Boden ausgebreitete Tuch wird geschmückt mit sieben Dingen, die im Persischen mit "S" beginnen und für das neue Jahr symbolischen Charakter haben.
Sieben mal Glück
Die sieben S und ihre Bedeutungen sind: Sekkeh (Münzen=Wohlstand), Sib (Apfel=Gesundheit), Somaq (Gewürzsumach=“Geschmack des Lebens“), Sonbol (Hyazinthen=Freundschaft), Sir (Knoblauch=Schutz), Senjed (Mehlbeere=“Saat des Lebens“), Serkeh (Essig=Fröhlichkeit), sowie Samanou, eine Paste aus den Keimen von sieben Getreiden.
Glitschige Glücksbringer
Schon Tage vor Neujahr werden überall Goldfische angeboten, die das "Haft Sin"-Gedeck schmücken sollen. Sie symbolisieren Leben und Glück.
Frühlingsbote
Der "Hadschi Firuz" ist der traditionelle Frühjahrsbote im Iran. Mit Tanz und Gesang weckt er Vorfreude auf Newroz. Die rote Bekleidung des Hadschi Firuz soll Wärme und Frohsinn symbolisieren.
Newroz im Weißen Haus
Bereits Mitte März hatte First Lady Michelle Obama zur Newroz-Feier ins Weiße Haus eingeladen. Traditionelle Tänze und Haft Sin durften natürlich nicht fehlen.