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"New York Times" für Clinton

25. September 2016

Die "New York Times" ist eine der größten und renommiertesten Zeitungen in den USA. Sechs Wochen vor der Präsidentenwahl hat sie sich hinter die Demokratin Hillary Clinton gestellt.

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Redaktionsgebäude der "New York Times"
Redaktionsgebäude der "New York Times" Bild: Getty Images/AFP/D. Emmert

Anders als in Deutschland ist es in den USA nicht ungewöhnlich, dass eine Zeitung vor einer Wahl einen Kandidaten oder eine Partei offen unterstützt. Die als eher linksliberal geltende "New York Times" hat sich jetzt, sechs Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA, für die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, ausgesprochen.

"Clinton qualifizierter als Trump"

Clinton habe eine langjährige Erfahrung und eine Menge pragmatische Ideen vorzuweisen, hieß es in einem auf der Onlineseite der Zeitung veröffentlichten Meinungsartikel des Editorial Board. Das ist das für Kommentare zuständige Journalisten-Gremium des von den Lesern liebevoll "The Gray Lady" genannten Blattes. Die ehemalige Außenministerin sei mit Blick auf die Herausforderungen für die USA qualifizierter als ihr republikanischer Gegner Donald Trump, heißt es in der "New York Times" weiter. Clinton sei "eine der beharrlichsten Politikerinnen ihrer Generation".

Präsidentschaftskandidatin Clinton
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Clinton Bild: Reuters/B. Snyder

Trump dagegen habe nur viel versprochen, aber nichts Konkretes über sich selber oder seine Pläne offenbart. Die Zeitung kündigte einen gesonderten Kommentar an, in dem sie darlegen will, warum der Republikaner nach ihrer Auffassung "der schlechteste Kandidat ist, den eine größere Partei in der modernen Geschichte nominiert hat".

Mit Spannung erwartetes TV-Duell

Unterdessen wirft das für Montag angesetzte erste Fernseh-Duell zwischen Clinton und Trump seine Schatten voraus. Trump drohte damit, zu der Fernsehdebatte eine frühere Geliebte von Hillary Clintons Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, mitzubringen. Der Immobilienunternehmer reagierte damit auf eine Mitteilung des milliardenschweren Geschäftsmannes Mark Cuban, dass er beim TV-Duell in der ersten Reihe sitzen werde. Cuban ist ein lautstarker Trump-Gegner und Clinton-Unterstützer.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump
Der republikanische Präsidentschaftskandidat TrumpBild: Getty Images/J. Raedle

Wenn Cuban in der ersten Reihe sitzen wolle, dann werde er vielleicht Gennifer Flowers direkt neben ihn setzen, twitterte Trump. Flowers hatte während Bill Clintons Präsidentschaftswahlkampf 1992 über eine langjährige Affäre mit dem Demokraten berichtet. Clinton hatte dies zunächst bestritten, 1998 dann aber unter Eid eingeräumt, eine sexuelle Beziehung mit Flowers gehabt zu haben.

Die Fernsehdebatte zwischen den beiden Kandidaten in der Hofstra-Universität in Hempstead im Bundesstaat New York markiert den Beginn der letzten Phase des Wahlkampfs. Die Wahl findet am 8. November statt. Trump und Clinton werden 90 Minuten lang mit einander diskutieren. Es soll dabei unter anderem um die wirtschaftliche Lage, den Kampf gegen den Terrorismus sowie die Zukunft der USA gehen. Es wird erwartet, dass mehr als 100 Millionen Menschen das TV-Duell verfolgen werden.

Clinton in neuer Umfrage vorn

Einer neuen Umfrage zufolge liegt Clinton in der Wählergunst vorn. Die Ex-Außenministerin kommt in einer Erhebung für die Nachrichtenagentur Reuters und des Instituts Ipsos auf 41 Prozent, Trump auf 37 Prozent. Allerdings sind rund 22 Prozent der potenziellen Wähler noch unentschlossen. Weiter schreibt Reuters, Trump befinde sich tendenziell im Aufwind.

wl/se (dpa, rtr)