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Politik

Neuseeland scheitert mit Null-COVID-Strategie

22. August 2021

Der Inselstaat galt weltweit als Vorbild im Kampf gegen das Virus. Es sollte durch Lockdowns und Abschottung vollständig eliminiert werden. Nun muss die Regierung in Wellington ein Eingeständnis machen.

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Neuseeland Coronavirus | Teststation
Auf der Suche nach Infizierten: Corona-Teststation im neuseeländischen ChristchurchBild: Adam Bradley/Sopa/Zuma/picture alliance

Nach einem größeren inländischen Corona-Ausbruch hat Neuseeland ein Scheitern seiner ehrgeizigen Null-COVID-Strategie eingestanden. "Das Ausmaß der Ansteckungen und die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus verbreitet hat, hat unser System trotz aller Vorbereitungen unter Druck gesetzt", sagte der mit der Gesundheitspolitik beauftragte Minister Chris Hipkins. 

Nach dem Auftreten eines im Inland übertragenen Corona-Falls wurden dem Minister zufolge inzwischen 71 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Delta-Variante sei "mit nichts zu vergleichen, womit wir es in dieser Pandemie bislang zu tun hatten", betonte Hipkins. "Es bedeutet, dass alle unsere bisherigen Vorbereitungen weniger sinnvoll erscheinen und es wirft einige ziemlich große Fragen zur Zukunft unserer langfristigen Pläne auf."

Neuseeland Coronavirus | Gesundheitsminister Chris Hipkins
Für Gesundheitsminister Chris Hipkins ist die Corona-Strategie der Regierung gescheitertBild: Guo Lei/XinHua/picture alliance

Opposition fordert mehr Impfungen 

Der Oppositionspolitiker Chris Bishop kritisierte, der jüngste Ausbruch verdeutliche, dass die Regierung sich zu wenig um das Fortschreiten der Impfkampagne gekümmert habe. "Die Selbstgefälligkeit der Regierung und ihre Unfähigkeit, die Versorgung und Lieferung des Impfstoffs sicherzustellen, hat uns alle zur leichten Beute gemacht", sagte Bishop. Nach offiziellen Angaben sind bisher nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Neuseelands weithin gelobte Null-COVID-Strategie hat die vollständige Eliminierung des Virus in der Bevölkerung zum Ziel. Strenge Grenzkontrollen und Quarantäne-Auflagen sollen verhindern, dass das Virus aus dem Ausland eingeschleppt wird. Bislang galt Neuseeland als Vorbild im Kampf gegen Corona: In dem Land mit rund fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 26 Todesfälle durch COVID-19.

nob/wa (dpa, afp)