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Neureuther gibt vorerst Entwarnung

15. Februar 2014

Felix Neureuther ist einen Tag nach seinem Autounfall in Sotschi angekommen. Noch ist unklar, welche Auswirkungen der Zwischenfall hat - sportlich und juristisch.

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Felix Neureuther gibt vor der Arztpraxis ein Interview (Foto: Joerg Koch/Getty Images)
Bild: Joerg Koch/Getty Images

Er habe noch Schmerzen, aber er sei glücklich, da zu sein, sagte Neureuther, der eine Halskrause trug, nach seiner Ankunft am Samstagabend (15.02.2014) in Sotschi. Tags zuvor war Neureuther, der gemeinsam mit seiner Freundin, der Biathletin Miriam Gössner, auf dem Weg zum Flughafen war, auf glatter Autobahn ins Schleudern geraten und in die Leitplanke geprallt. Beide kamen mit dem Schrecken davon, allerdings zog sich Neureuther ein Schleudertrauma und eine Zerrung der Bänder im Nacken zu. Zwei Rippen, ergänzte er, "haben auch etwas abbekommen". In der kommenden Woche möchte Neureuther im Riesenslalom und im Slalom an den Start gehen und sich seinen großen Traum vom Olympiasieg erfüllen.

Ungewisse Folgen

Der Alpindirektor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier, hatte kurz nach dem Unfall berichtet, dass "offenbar nichts Schlimmes passiert ist". Doch was die Verletzungen für die sportliche Leistungsfähigkeit von Neureuther bedeuten, bleibt unklar. Ein Ausfall Neureuthers, betonte Maier, wäre für den Verband "eine mittlere Katastrophe". Auch DSV-Cheftrainer Charly Waibel gab in der ARD zu bedenken, dass sich bei einem Schleudertrauma "die Folgen erst in den nächsten Tagen zeigen". Laut Maier ist Skifahren mit einem leichten Schleudertrauma möglich. Der frühere Trainer wies zugleich darauf hin, dass im Falle eines schweren Schleudertraumas mehrere Wochen Pause notwendig sein könnten. Für den Sonntag ist jedenfalls kein Training geplant.

Felix Neureuther beim Slalom (Foto: REUTERS)
Felix Neureuther will in Sotschi im Riesenslalom und Slalom an den Start gehenBild: Reuters/Ruben Sprich

Neureuther war nach seinem Unfall zunächst wie geplant an den Flughafen bei München gefahren. Dort checkte er sein Gepäck für den Flug über Frankfurt nach Sotschi ein. Auf Anraten seines Trainers Albert Doppelhofer fuhr der 29 Jahre alte Vizeweltmeister im Slalom dann aber in die 40 Kilometer entfernte Praxis von Müller-Wohlfahrt. Dort wurde Neureuther ab dem Morgen mehrere Stunden lang untersucht. Hinweise auf eine Knochen-Verletzung, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit, hätten die Untersuchungen nicht ergeben. Neureuther hat seit Jahren mit Verletzungen zu kämpfen.

Ermittlungen wegen Unfallflucht

Die Polizei bestätigte inzwischen, dass Gössner sie nach dem Unfall informiert habe. Dennoch ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft München gegen Neureuther wegen "unerlaubten Verlassens einer Unfallstelle". Wegen der Beschädigung der Leitplanke hätte Neureuther bis zum Eintreffen der Polizei vor Ort bleiben müssen.

asz/tk (sid, dpa)