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Neuntausend harte Kilometer

Andreas Sten-Ziemons3. Januar 2014

Am Sonntag startet eines der härtesten Autorennen der Welt. In Argentinien beginnt die Rallye Dakar - ein Abenteuer, das Fahrzeugen und Piloten alles abverlangt. Beste Chancen auf den Sieg hat ein deutsches Team.

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Rennszene des Toyota-Fahrers Giniel De Villiers bei der Ralley Dakar 2013 (Foto: Frederic LE FLOC'H/AFP/Getty Images)
Bild: Frederic LE FLOC'H/AFP/Getty Images

Ab diesem Wochenende schauen die Rallyefans wieder nach Südamerika. Zum sechsten Mal fällt dort der Startschuss für die legendäre Rallye Dakar. Das Rennen führt durch drei südamerikanische Länder: Von Rosario in Argentinien geht es über knapp 9400 Kilometer bis nach Valparaiso in Chile. Außerdem macht das Feld einem Abstecher nach Bolivien, dem insgesamt 28. Staat, in dem die Dakar in ihrer bewegten Geschichte Station macht. An 13 Renntagen (unterbrochen durch einen Ruhetag am 11. Januar) wird die anspruchsvolle Strecke Fahrern und Material alles abverlangen.

Der Hummer-Geländewagen von Robby Gordon liegt nach einem Unfall in der Wüste bei der Ralley Dakar 2013 auf dem Dach (Foto: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)
Immer wieder kommt es zu spektakulären UnfällenBild: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images

Die 36. Auflage des legendären Rennens startet in Rosario, der Heimatstadt von Fußballstar Lionel Messi. Von dort aus geht es zunächst in Richtung Westen, den Bergkämmen und Ausläufern der Anden entgegen. Parallel zur argentinisch-chilenischen Grenze führt die gewundene Strecke anschließend nach Norden, bis am 12. Januar Bolivien erreicht wird. Die abschließenden fünf Etappen bringen das Feld in Chile wieder nach Süden bis zum Ziel in der Hafenstadt Valparaiso, wo die Rallye Dakar am 18. Januar zu Ende geht. Die Route führt über Schotterwege, Sandpisten, durch felsiges Gelände, aber auch über Schnee und Eis.

Peterhansel versucht es erneut

Die Motorsportler wetteifern in vier Kategorien miteinander: Neben Autos, Lkw und Motorrädern starten auch Quads. Auf etwas weniger als der Hälfte der Strecke treten die Fahrer getrennt nach Fahrzeuggruppen an - Quads und Motorräder befahren eine schmalere Piste, Autos und Lkw eine breitere. Das Rennen soll so interessanter und sicherer werden. Außerdem sollen auf den getrennten Strecken mehr Überholmanöver ermöglicht werden. Die unterschiedlichen Belastungen der Fahrer schlagen sich auch in der Gesamtdistanz für die einzelnen Fahrzeuggruppen nieder. Für die Rennautos ist sie 9374 Kilometern lang. Für Lastwagen (9188 Kilometer), Motorrad- und Quadfahrer (8734) ist die Strecke verkürzt worden.

Top-Favorit Peterhansel (r.) mit Co-Pilot Jean Paul Cottret (Foto: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)
Vorjahressieger und Top-Favorit Stéphane Peterhansel (r.) mit Co-Pilot Jean Paul CottretBild: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images

Großer Favorit auf den Gesamtsieg in der wichtigsten Fahrzeugklasse, bei den Autos, ist der Sieger der vergangenen beiden Jahre, Stéphane Peterhansel aus Frankreich. Er tritt für das deutsche X-Raid-Team in einem speziellen Allrad-Mini an und wird versuchen, den 12. Gesamtsieg seiner Karriere zu erreichen. Es wäre der sechste in einem Auto. Zuvor hatte der Franzose die Rallye Dakar bereits sechsmal auf dem Motorrad gewinnen können.

"Ein irres Abenteuer"

"Die Dakar ist eines der letzten großen Abenteuer", sagt Sven Quandt, der Chef des Teams X-Raid, für das neben Peterhansel auch der Sieger von 2011, Nasser Al-Attiyah aus Katar, fährt. Mit insgesamt zwölf Autos gehen Quandt und sein Team an den Start. "Für uns bedeutet das eine große logistische Herausforderung", sagt der 57-jährige ehemalige Rallyefahrer. Mit Zhou Yong sitzt erstmals auch ein Chinese im Cockpit.

Ralley Dakar 2013: ein Motorradfahrer fährt vor einer Zuschauergruppe durch die Wüste, über ihm ein Begleithubschrauber (Foto: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)
Auch wenn es nicht mehr durch die Sahara geht - weite Teile der Strecke führen durch die WüsteBild: FRANCK FIFE/AFP/Getty Images

Chancen auf den Gesamtsieg bei den Autos werden auch dem Spanier Carlos Sainz (Gesamtsieger 2010) und seinem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk in einem Buggy eingeräumt. Nach einem Motorschaden bei der Rallye Dakar im vergangenen Jahr hat der 39-Jährige noch eine Rechnung offen, weiß aber auch um die Unwägbarkeiten der kommenden 14 Tage. "Es ist ein irres Abenteuer. Die zwei Wochen sind so hart, dass ins Ziel zu kommen, die größte Belohnung ist, nicht der Sieg", meint Gottschalk.

Der Ursprung des Querfeldein-Wettrennens liegt im Jahr 1978, als die Rallye noch "Rallye Paris-Dakar" hieß und auf unterschiedlichen Routen von der Hauptstadt Frankreichs bis nach Dakar im Senegal führte. Doch wegen unsicherer politischer Verhältnisse und vielen tödlichen Unfällen im einsamen und schwer zugänglichen Wüstengebiet der Sahara, wird das Rennen seit 2009 in Südamerika ausgetragen.