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Neuer Job für Sam Altman: "Die Mission geht weiter"

20. November 2023

Die Spekulation, ob Sam Altman nach der Entlassung doch zu OpenAI zurückkehrt, scheint zu Ende zu sein. Nun soll er bei Microsoft ein Forschungsteam für KI führen.

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Sam Altman
Sam Altman, einer der Gründer von OpenAIBild: Joel Saget/AFP/Getty Images

Der vor drei Tagen überraschend entlassene Chef und Mitgründer des US-Unternehmens OpenAI, Sam Altman, geht zu Microsoft. Microsoft-Chef Satya Nadella teilte am Montag auf X (früher Twitter) mit, Altman und Greg Brockman, ebenfalls ein Mitgründer von OpenAI, würden "zusammen mit anderen Kollegen" bei Microsoft anheuern und dort "ein neues Forschungsteam für Künstliche Intelligenz" führen. OpenAI hat den erfolgreichen Chatbot ChatGPT entwickelt.

Als neuer Interims-Chef bei OpenAI soll Emmett Shear, Mitbegründer der Videostreaming-Website Twitch, fungieren, wie die US-Technologie-Website "The Information" unter Berufung auf eine Erklärung von OpenAI-Mitgründer Ilya Sutskever an die Mitarbeiter berichtet. Nadella bestätigte indirekt die Berufung von Emmet Shear als Interimschef. "Wir freuen uns darauf, Emmett Shear und das neue Führungsteam von OpenAI kennen zu lernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten."

Altman schrieb auf X: "Die Mission geht weiter." Microsoft ist bereits eng mit OpenAI verbunden. Der Konzern hat mehrere Milliarden Dollar in das Unternehmen investiert und den Chatbot bereits in seine Produkte integriert, etwa in die Suchmaschine Bing.

Vom Non-Profit UN zur Gewinnlinie

OpenAI hatte den 38-Jährigen Altman am Freitag überraschend gefeuert. Das auf KI spezialisierte Unternehmen erklärte zur Begründung, der 38-Jährige sei in seiner Kommunikation mit dem Verwaltungsrat nicht immer "ehrlich" gewesen. Wenig später gab auch Brockman seine Kündigung bekannt. Die bisherige OpenAI-Technologiechefin Mira Murati soll das Unternehmen übergangsweise führen.

OpenAI war 2015 zunächst als Non-Profit-Unternehmen gegründet worden. 2019 wurden aber begrenzte Gewinn erwirtschaftet dank einer Umstrukturierung. Der Software-Riese Microsoft stieg im selben Jahr mit zunächst einer Milliarde Dollar bei OpenAI ein. Altman, der als Meister der Geldbeschaffung gilt, hatte fast im Alleingang geschafft, Microsoft-Chef Satya Nadella davon zu überzeugen insgesamt zehn Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren. Unter Altman stieg die Bewertung des Startups auf zuletzt mehr als 80 Milliarden Dollar.

Symbolbild ChatGPT
Rund jeder dritte Mensch in Deutschland hat sich einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge bereits mit dem Chatbot ChatGPT ausgetauscht. Der Großteil (82 Prozent) nutzte die Künstliche Intelligenz für private Zwecke, rund die Hälfte aber auch im Beruf.Bild: picture alliance/CFOTO

ChatGPT begeistert und sorgt für Ängste

Vor rund einem Jahr sorgte OpenAI dann für Furore mit der Einführung von ChatGPT. Das Programm ist in der Lage, mit Hilfe von KI aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen beispielsweise Essays, Gedichte oder Unterhaltungen zu generieren. ChatGPT machte die Möglichkeiten der KI damit schlagartig einem großen Publikum bewusst - was auch zu Befürchtungen zum Potenzial von KI geführt hat. Der Chatbot wurde zu einer der global am schnellsten wachsenden Software-Anwendung.

Altman wurde zum Gesicht der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, mahnt aber auch. "Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, fast jeden Aspekt unseres Lebens zu verbessern", sagte der Technologieunternehmer im Mai vor dem US-Kongress. "Sie birgt aber auch ernsthafte Risiken."

iw/ul (afp, rtr)