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Neuer Handelsstreit China-USA

6. Juli 2012

Mal geht es um Solarzellen, mal um Autoreifen - die USA und China streiten sich in vielen Fragen. Nun beschweren sich die USA bei der Welthandelsorganisation WTO über chinesische Zölle auf US-Autos.

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Eine Chinesin läuft an einem Logo der WTO vorbei (Foto: dapd)
Bild: AP

Die USA schalten im Handelsstreit mit China erneut die Welthandelsorganisation (WTO) ein. Washington sei besorgt, dass China durch unfaire Strafzölle auf amerikanische Autos internationale Bestimmungen verletze, teilte der US-Handelsbeauftragte Ron Kirk am Donnerstag mit. Es gehe um ein Handelsvolumen von drei Milliarden Dollar. Die WTO solle helfen, diese Zölle zu beseitigen.

Im Juni waren die USA mit einer Beschwerde gegen chinesische Zölle auf amerikanische High-Tech-Stahlprodukte erfolgreich. Die Beschwerde gegen die Autozölle am Donnerstag kam zeitgleich mit dem Beginn einer Wahlkampftour von US-Präsident Barack Obama durch den zwischen Republikanern und Demokraten umkämpften Staat Ohio. Dort sind die Autobauer von den im Dezember eingeführten Zöllen besonders betroffen.

Chrysler und GM betroffen

Peking erhebt die Strafzölle für zwei Jahre. Sie reichen von zwei bis 21.5 Prozent und treffen besonders Geländewagen mit großem Hubraum. Beobachter werten dies als Vergeltungsmaßnahme, nachdem Peking US-Zölle auf chinesische Reifen auch mit einem Gang vor die WTO nicht abwenden konnte. 80 Prozent der amerikanischen Autoexporte nach China seien betroffen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. Vor allem die US-Firmen General Motors und Chrysler hätten darunter zu leiden.

Die beiden Länder haben eine äußerst schwierige wirtschaftliche Beziehung, was auch mit dem riesigen Leistungsbilanzdefizit der US-Ökonomie zusammenhängt. Die größte Volkswirtschaft der Welt importiert deutlich mehr aus China als sie dorthin exportiert. Sie liegt mit China in einer Reihe von Handelsfragen über Kreuz. So belegte die US-Regierung im März chinesische Solarzellen wegen staatlicher Subventionen mit Strafzöllen. Außerdem verdächtigt Washington China, seine Währung gegenüber dem Dollar künstlich niedrig zu halten, um auf dem Weltmarkt billiger anbieten zu können.

wen/li (rtr, dpa, afp)