1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neue radioaktiv verseuchte Flächen auf Testgelände in Kasachstan

11. September 2003
https://p.dw.com/p/43vJ

Bonn, 11.9.2003, DW-radio / Russisch

Auf dem Atomtestgelände Asgir im kasachischen Gebiet Atyrau sind neue Quellen radioaktiver Verseuchung entdeckt worden. Das teilte am Dienstag (9.9.) der Leiter der für Umweltfragen zuständigen Abteilung der Gebietsverwaltung, Marat Abdrachmanow, mit. Es berichtet Jewegnija Wyschemirskaja:

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kazinform sind Experten über die Ergebnisse einer im Mai und Juni 2003 durchgeführten Studie über die radioaktive Verschmutzung auf dem Testgelände und dessen angrenzenden Gebieten ernsthaft besorgt. Zwischen 1966 und 1979 wurden auf dem Testgelände Groß-Asgir in zehn Bohrlöchern Atombomben mit einer Sprengkraft zwischen einer und 100 Tonnen getestet. Später wurden die Gebiete in die Kategorie Reserve aufgenommen und für 25 Jahre gesperrt, darunter auch für die Volkwirtschaft. Marat Abdrachmanow zufolge wurde während einer Expedition von Wissenschaftlern, die dieses Jahr eine umfassende Untersuchung durchführten, auf dem Testgelände neue radioaktiv verseuchte Flächen entdeckt. Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass dies auf die intensive Verwitterung und die durch Regen verursachte Unterspülung der auf dem Testgelände aufgetragenen Erdschichten zurückzuführen ist. Medizinische Studien zeigen, dass Erkrankungen unter der Bevölkerung, die in der Nähe des Testgeländes lebt, zunehmen. Im Boden und in den Pflanzen wurde eine erhöhte Konzentration verschiedener chemischer Elemente festgestellt. Die Konzentration von Mangan, Nickel, Blei, Silber, Zink, Vanadium und Chrom übersteigt in vielen Fällen die zulässigen Höchstwerte. (MO)