Neue Pläne für Atomwaffen
4. September 2009"Die Tests zur Urananreicherung waren erfolgreich und befinden sich nun in der Endphase", zitierte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag (04.09.2009) ein Schreiben des nordkoreanischen UN-Vertreters an den Weltsicherheitsrat. Das berichteten südkoreanische Medien.
Laut KCNA ist auch die Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstäbe aus der Wiederaufbereitungsanlage in der nordkoreanischen Stadt Yongbyon bald abgeschlossen. Das daraus gewonnene Plutonium solle für den Bau von Atomwaffen eingesetzt werden.
Jahrelang hatte Pjöngjang bestritten, heimlich Uran zur Herstellung von Atomwaffen anzureichern. Einen Wendepunkt in der Strategie gab es, nachdem der Weltsicherheitsrat im Juni nach einem neuerlichen Atomwaffentest Nordkoreas schärfere Sanktionen beschlossen hatte. Inzwischen droht die Führung des kommunistischen Landes relativ unverhohlen mit dem Bau von Nuklearwaffen. Insgesamt hat Nordkorea bereits zwei Atomtests auf Plutoniumbasis durchgeführt.
Aufrüstung als Antwort auf Sanktionen
Mit dem Schreiben an die Vereinten Nationen reagierte Nordkorea auf Fragen des UN-Sanktionsausschusses, die dieser im Zusammenhang mit einer aufgedeckten Waffenlieferung Pjöngjangs an den Iran gestellt hatte. Die Waffen, darunter Panzerfäuste und Munition für Granatwerfer, waren vor etwa einem Monat von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf einem australischen Schiff beschlagnahmt worden. Der Weltsicherheitsrat will den Fall untersuchen.
Das Schreiben geht auch auf die erwartete Reaktion der internationalen Gemeinschaft ein. "Wir sind sowohl auf einen Dialog als auch auf Sanktionen vorbereitet", heißt es. Und weiter: "Wenn einige ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats vor einem Dialog lieber Sanktionen verhängen, antworten wir darauf mit einem Ausbau unserer atomaren Abschreckung, bevor wir uns auf einen Dialog einlassen."
Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche abgelehnt
Zugleich lehnte die Führung in Pjöngjang eine Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche über das Atomprogramm zum jetzigen Zeitpunkt erneut ab. Die Verhandlungen würden die Souveränität Nordkoreas untergraben.
In den Gesprächen hatten die USA, Südkorea, Japan, Russland und China dem Land Wirtschaftshilfen und ein Ende der internationalen Isolation angeboten, falls Pjöngjang auf Atomwaffen verzichtet. (gri/qu/afp/rtr/dpa)