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KonflikteEuropa

Neue Kämpfe an Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan

13. Mai 2023

Die internationalen Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan werden erneut torpediert. Wieder starb ein Soldat im Grenzgebiet.

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Zwei aserbaidschanische Grenzsoldaten hinter einer Straßensperre
Ein Bild aus friedlichen Tagen: die aserbaidschanische Grenzstation auf dem Weg nach Berg-KarabachBild: Tofik Babayev/AFP/Getty Images

Kurz vor den geplanten Gesprächen über ein dauerhaftes Friedensabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es am Freitag den zweiten Tag in Folge zu tödlichen Zusammenstößen an der Grenze gekommen. Das armenische Verteidigungsministerium teilte mit, dass bei aserbaidschanischen Angriffen auf armenische Stellungen sei ein Soldat getötet worden sei. Zwei weitere seien verletzt worden. Das Verteidigungsministerium in Aserbaidschan erklärte wiederum, die armenischen Streitkräfte hätten das Feuer eröffnet.

Bereits am Donnerstag war bei Schusswechseln an der Grenze ein aserbaidschanischer Soldat getötet worden, vier armenische Militärangehörige wurden verletzt. Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan warf Aserbaidschan daraufhin vor, die für Sonntag anberaumten Friedensgespräche in Brüssel "untergraben" zu wollen.

Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan zeigt sich pessimistisch

Die Verhandlungen unter EU-Vermittlung sollen nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel dazu beitragen, "die Stabilität im Südkaukasus und die Normalisierung zwischen beiden Staaten" zu befördern. Laut Paschinjan gibt es nun aber nur noch eine "sehr geringe" Chance, dass bei dem Treffen ein Friedensabkommen mit Aserbaidschan unterschrieben werden kann.

Ein armenisch-aserbaidschanischer Grenzübergang in den Bergen
Die Straße hinter der aserbaidschanischen Grenzstation führt in die armenische Enklave Berg-KarabachBild: Tofik Babayev/AFP/Getty Images

Erst in der vergangenen Woche hatten sich Vertreter Armeniens und Aserbaidschans in den USA zu Friedensgesprächen getroffen. US-Außenminister Antony Blinken hatte nach seinem Vermittlungsversuch noch von "greifbaren Fortschritten in Richtung eines "dauerhaften Friedensabkommens" gesprochen.

Die beiden Kaukasusrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Grenzregion Berg-Karabach und lieferten sich bereits zwei Kriege um das Gebiet. Nach den jüngsten Kämpfen mit mehr als 6500 Toten im Jahr 2020 hatte Russland ein Waffenstillstandsabkommen vermittelt, das Armenien zur Aufgabe großer Gebiete zwang. Dennoch gibt es immer wieder tödliche Schusswechsel an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze.

djo/cwi (afp, rtr)