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Netanjahu vor dem Gaza-Untersuchungsausschuss

9. August 2010

Netanjahu verteidigt Erstürmung der Gaza-Flotille +++ Deutsch-arabischer Kulturverein in Hamburg geschlossen +++ TV-Soaps: Die Freuden des Ramadan

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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Archiv, Foto: dpa)
Rechtfertigt den Einsatz israelischer Soldaten: NetanjahuBild: picture alliance / dpa

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die blutige Erstürmung der internationalen Gaza-Hilfsflotte Ende Mai als rechtmäßig verteidigt. Die Aktion sei mit internationalem Recht vereinbar gewesen, sagte er am Montag (09.08.2010) vor einem Untersuchungsausschuss. Kritik äußerte Netanjahu an der Türkei, die israelischen Soldaten hätten das Feuer zur Selbstverteidigung eröffnet, da "ihr Leben wirklich in Gefahr" gewesen sei.

Der Angriff der israelischen Marine auf die Flotte mit Hilfsgütern für die Palästinenser im von Israel abgeriegelten Gazastreifen hatte international Empörung ausgelöst. Besonders die türkische Regierung kritisierte den Tod der neun türkischen Aktivisten scharf. Als Reaktion auf den internationalen Druck lockerte Israel daraufhin die seit Jahren andauernde Blockade des Gazastreifens. Mittlerweile kommen Lebensmittel weitgehend uneingeschränkt in den Küstenstreifen und in den Schmugglertunneln unter der ägyptischen Grenze herrscht Flaute. Doch der Alltag der Menschen im Gazastreifen ist trotzdem nicht leichter geworden, sie können sich die Waren in den vollen Regalen einfach nicht leisten.

Islamistenzentrum geschlossen

Ein polizeiliches Siegel klebt am Montag, 9. August 2010 in Hamburg an der Tür der ehemaligen Al-Quds-Moschee, Foto: ap
Geschlossen: Die Taiba-Moschee und der dazugehörige KulturvereinBild: AP

Die Hamburger Innenbehörde hat am Montag (09.08.2010) die weltbekannte islamische Taiba-Moschee geschlossen, der dahinterstehende arabisch-deutsche Kulturverein "Taiba" wurde ebenfalls verboten. Das hat der Hamburger Innensenator bekannt gegeben. Die Moschee war unter ihrem früheren Namen "Al-Quds-Moschee" weltweit bekanntgeworden, weil sie einigen der Attentäter des 11. September während ihrer Zeit in Hamburg als Zentrum gedient hatte. Dazu gehörte unter anderem der Kopf der Terrorzelle, Mohammed Atta. Nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes diente sie als Treffpunkt der örtlichen Dschihad-Szene, zu der etwa 45 Personen gehören sollen. Dort sollen vor allem Kämpfer für den "Heiligen Krieg" angeworben worden seien.

Die Freuden des Ramadan

Muslimische Familie beim Fastenbrechen, Foto: dpa
Die Freuden der Fastenzeit: Essen und TV-Soaps schauenBild: picture-alliance/dpa

An diesem Mittwoch (11.08.2010) beginnt der Fastenmonat Ramadan. Für gläubige Muslime ist er die Zeit der Gebete und der Vergebung, sie verzichten tagsüber aufs Essen und Trinken, sie lesen häufiger im Koran und gehen öfter in die Moschee. Doch der Monat der Entsagungen hat mittlerweile noch eine andere Seite entwickelt: Wer es sich leisten kann, feiert abends, nach Sonnenuntergang, üppige Festmahle mit Familie und Freunden. Und wenn danach Alle übersättigt beieinander sitzen, kommt das eigentliche Highlight des Ramadan: Die TV-Soaps, die Fastende und Nichtfastende in der gesamten arabischen Welt, von Marokko bis Dubai, in ihren Bann ziehen. In diesem Jahr ist besonders viel versprechend eine Koproduktion vom ägyptischen Staatsfernsehen und dem saudischem Privatfernsehen über die schöne ägyptische Herrscherin Kleopatra. Herz, Schmerz, Spannung, Intrige und Patriotismus - die Serie bietet alles, was dem Publikum in der arabischen Welt gefällt.

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Sven Töniges