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Netanjahu in der Zwickmühle

27. August 2010

Israelischer Außenminister gegen Verlängerung des Siedlungsstopps +++ Die innenpolitischen Zwänge der Friedensgespräche +++ Die "Insel des klaren Verstandes" in Tel Aviv

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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Foto: dpa
Der israelische Ministerpräsident Benjamin NetanjahuBild: picture alliance / dpa

Fast zwei Jahrzehnte nach Beginn des Nahost-Friedensprozesses unternehmen Israel und die Palästinenser einen neuen Anlauf zur Lösung ihres Konflikts. Doch die Kluft ist groß, die Skepsis überwiegt und schon zu Beginn der neuen Friedensgespräche mit den Palästinensern erwartet den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine gefährliche Tretmine: Der befristete Baustopp im Westjordanland endet am 26. September. Die Palästinenser wollen den Verhandlungstisch sofort wieder verlassen, sollte das Moratorium nicht verlängert werden. Auf der anderen Seite droht Netanjahus ultrarechter Außenminister Avigdor Lieberman ultimativ mit einem Bruch der Koalition, falls nach dem Stichtag nicht in allen Siedlungen weitergebaut wird. Es ist das alte Spiel: Sobald sich mögliche Konzessionen in den Palästinensergebieten abzeichnen, stellen sich Israels rechte Parteien auf die Hinterbeine. Welche innenpolitischen Zwänge begleiten die Friedensgespräche in der kommenden Woche?

"Insel des klaren Verstandes"

Eines von 100 palästinensischen Neugeborenen im Westjordanland und im Gaza-Streifen kommt mit Herzproblemen zur Welt. Weil die palästinensischen Kliniken komplizierte Eingriffe am offenen Herzen bei Kindern nicht durchführen können, übernehmen israelische Kliniken die Operationen. Am Krankenhaus "Tel Ha Shomer" in Tel Aviv werden seit 1999 kleine palästinensische Patienten behandelt. Das Programm lief auch in Krisenzeiten immer weiter. Im Warteraum vor der Intensivstation kommen palästinensische und israelische Eltern zusammen, die das gemeinsame Schicksal ihrer Kinder verbindet. Der medizinische Leiter des Programms spricht von einer "Insel des klaren Verstandes".

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Anne Allmeling