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Nervosität an den Aktienmärkten

Monika Lohmüller6. März 2012

Die Angst vor einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft und die Schuldenkrise in den Euro-Ländern haben viele Anleger zum Ausstieg aus den Aktienmärkten bewogen. Investoren in Europa und USA nahmen Gewinne mit.

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--- DW-Grafik: Ralph Striebinger 2011_08_19_krise_aktienmarkt.psd
Symbolbild Krise AktienmarktBild: Heino Pattschull-Fotolia/AP/DW

An den Aktienmärkten ist die Nervosität zu spüren. Der deutsche Leitindex DAX ist am Ende des Tages mehr als 200 Punkte leichter und schloss bei 6.633 Punkten. Das Handelsvolumen lag mit 4,6 Milliarden Euro weit mehr als eine Milliarde Euro über dem Tagesdurchschnitt der vergangenen 90 Tage. Die Befürchtung ist, dass der Schuldenschnitt für Griechenland  nicht zustande kommt. Für Verunsicherung sorgen Gerüchte, dass sich nur wenige Gläubiger am "freiwilligen" Schuldenschnitt beteiligen.

Für den herben Abschlag im Dax machten Börsianer neben den Sorgen um die Euro-Zone und die Weltkonjunktur aber auch charttechnische Gründe verantwortlich. "Wir sind mehrmals an der Marke von 7.000 Punkten gescheitert, und jetzt geht es eben mit großem Volumen in die andere Richtung", sagte ein Händler.

EZB verunsichert

Die Talfahrt an den Aktienmärkten beschleunigte sich nach einer Erklärung der Europäischen Zentralbank (EZB), wonach die Bilanzsumme in der Vorwoche erstmals auf über drei Billionen Euro gestiegen ist. Die EZB hatte 800 Banken 530 Milliarden Euro für drei Jahre zum Zins von einem Prozent zugeteilt. Die Bilanzsumme kletterte um 330,56 Milliarden Euro. "Bei den Zahlen werden viele Anleger erst realisiert haben, auf welch dünnem Eis wir uns bewegen und über welche Summen wir reden", sagte ein Aktienhändler.           

Zugleich veröffentlichte die englischsprachige Athener Zeitung "Athens News" am Dienstag ein Schreiben des Internationalen Bankenverbandes IIF, worin vor einer unkontrollierten Pleite Griechenlands gewarnt wurde. Ein Staatsbankrott Griechenlands könnte nach Einschätzung des IIF die gigantische Summe von über einer Billion Euro kosten. Der von Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann geführte Verband fürchtet drastische Folgen, sollte die Umschuldung scheitern.

Ängste und Sorgen auch an der Wall Street

Auch an der Wall Street haben am Dienstag die Skeptiker das Ruder übernommen. Die Angst vor einem Scheitern der Umschuldung in Griechenland und Sorgen um die weltweite Wirtschaftserholung brockten den US-Börsen deutliche Verluste ein. Sie steuerten auf ihren bislang schwächsten Handelstag des Jahres zu. Die Nervosität war so ausgeprägt wie schon seit November nicht mehr.

Die Zitterpartie um Griechenland belastete vor allem Banktitel. Auch Rohstoffwerte gingen auf Talfahrt. Hinzu kamen ernüchternde Konjunktursignale aus Europa und wichtigen Schwellenländern.

Lo/wl    (dpa, rtrd)