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Nationalgarde vor Einsatz in Milwaukee?

14. August 2016

Der Tod eines 23-Jährigen bei einem Polizeieinsatz hat in der US-Stadt Milwaukee Unruhen ausgelöst. Die Nationalgarde steht zum Einsatz bereit. Die Situation weckt Erinnerungen an frühere Zwischenfälle.

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USA Milwaukee Unruhen nach Tötung eines Verdächtigen durch Polizisten
Bild: picture-alliance/AA/B. S. Sasmaz

Demonstranten warfen mit Steinen, feuerten Schüsse ab und setzten Geschäfte und eine Tankstelle in Brand. Ein Streifenwagen ging in Flammen auf. Bei zwei Mannschaftsfahrzeugen gingen die Scheiben zu Bruch. Die Polizei versuchte, die Kundgebung aufzulösen. Dabei wurde ein Beamter von einem Ziegelstein am Kopf getroffen.

Auslöser der Krawalle war ein Einsatz, bei dem zwei Polizisten einen Wagen mit zwei Verdächtigen gestoppt hatten. Einer von ihnen soll eine halbautomatische Handfeuerwaffe bei sich getragen haben. Wie die Polizei mitteilte, sei das durch die Auswertung von Aufnahmen der sogenannten "Body-Cams", kleinen Videokameras auf den Schultern der Polizisten, bestätigt worden. Demnach versuchten die Verdächtigen, zu Fuß zu flüchten. Dabei sei der bewaffnete Mann erschossen worden.

Nationalgarde steht bereit

Der Gouverneur des Bundesstaates Wisconsin hat unterdessen die Nationalgarde zu Hilfe gerufen. Die militärisch ausgebildeten Reservisten sollten der örtlichen Polizei beistehen, wenn die Lage das erfordere, sagte Gouverneur Scott Walker.

Ob der tödlich verletzte Mann vorher auf die Beamten geschossen hat oder mit seiner Pistole auf sie zielte, teilten die Ermittler nicht mit. Mittlerweile gaben sie bekannt, dass sowohl der Erschossene als auch der Polizist, der die tödlichen Schüsse abgab, Schwarze waren. Das Opfer, das von der Polizei mittlerweile identifiziert wurde, hat den Angaben zufolge ein langes Vorstrafenregister und war mehrfach festgenommen worden. Seine Waffe sei bei einem Einbruch gestohlen worden. Der Bürgermeister von Milwaukee, Tom Barrett, rief zur Ruhe auf. Die Beamten versuchten alles, um die Ordnung wiederherzustellen.

USA Ausschreitungen in Milwaukee
In der Nacht waren die Ausschreitungen eskaliertBild: picture alliance/AP Photo/C. Mattheis

Seit zwei Jahren kommt es in den USA immer wieder zu Unruhen wegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner. Die Demonstranten sehen Schwarze bei der Strafverfolgung diskriminiert. Proteste und Krawalle gab es unter anderem in Baltimore und in Ferguson in Missouri.

sh/sc (APE, afp, dpa)