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Nationalfeiertag in Kroatien

5. August 2004

– Regierung feiert Ende der serbischen Besatzung in Knin und die Rechte in Split

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Bonn, 5.8.2004, DW-RADIO/Kroatisch, Gordana Simonovic

In Kroatien wird heute der Nationalfeiertag begangen. Diesen Feiertag kennzeichnet der Jahrestag des Endes der militärisch-polizeilichen Aktion "Oluja" (dt.: Sturm). Dabei setzte Kroatien nach zweijähriger Besatzung im Gebiet um Knin – bis dahin bekannt als Serbisch Autonomer Distrikt Krajina - seine Staatshoheit ein. Neun Jahre danach haben sich die Gemüter beruhigt, meldet Gordana Simonovic.

Neun Jahre nach dem Ende der militärisch-polizeilichen Aktion "Oluja" und der Befreiung von Knin als einem Symbol des Aufstandes der Serben in Kroatien behaupten einige Politiker, dass der Heimatkrieg und die wichtigsten Staatsmänner von damals in Vergessenheit geraten seien. Die Kroatische Rechtspartei [HSP], als einer der wichtigsten Vertreter dieser politischen Haltung, hat gestern an der Promenade von Split ein Fest organisiert. Sie verfolge dabei das Ziel, so der HSP-Vorsitzende, Ante Djapic, den Heimatkrieg vor der Vergessenheit zu bewahren und ebenso die Rolle von Präsident Franjo Tudjman, Verteidigungsminister Gojko Susak sowie der Generäle [Mirko] Norac und [Ante] Gotovina.

Djapic erklärte vor mehreren hundert versammelten Einwohnern von Split, er hoffe, dass der heutige Knin-Besuch der Staatsspitze zum neunten Jahrestag von "Oluja" nicht im Zeichen des aufflammenden Wahlkampfs stehe. Zu der Hauptveranstaltung zum Jahrestag von "Oluja" ist der Besuch von Präsident [Stipe] Mesic, Premier [Ivo] Sanader, Parlamentspräsident [Vladimir] Seks und anderer Staatsvertreter angekündigt. Dem Anschein zufolge ist dies auch die Antwort der HDZ [Kroatische Demokratische Gemeinschaft, deren Vorsitzender Premier Sanader ist] auf die Kritik der Rechtspartei und anderer Vertreter der Rechten, nach der die aktuelle Regierung die Kriegsereignisse von 1995 vergessen habe. Die kürzlichen Vorwürfe der politischen Rechten an Premier Sanader, dass er sich mehr um die Positionen der EU sorge als um die kroatischen nationalen Interessen, konterte er mit einer flammenden patriotischen Rede. Da sich nun die aktuelle Kritik auf die bevorstehenden Präsidentschafts- und Lokalwahlen bezieht, wird die Regierung und die HDZ sicherlich nicht lange mit einer Antwort auf sich warten lassen. (md)