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Politik

NASA zieht Einladung für Roskosmoschef zurück

5. Januar 2019

Der geplante Arbeitsbesuch des Chefs der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, in den USA wird nicht stattfinden können. Er habe die Einladung auf politischen Druck hin zurückgezogen, so NASA-Chef Bridenstine.

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Dmitri Rogosin - Leiter der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos
Dmitri Rogosin im Oktober 2018Bild: picture-alliance/Y. Kochetkov

Der Chef der US-Weltraumbehörde NASA, Jim Bridenstine, sagte in einem Interview der "Washington Post", er habe von mehreren Senatoren gehört, der Besuch seines russischen Kollegen Dmitri Rogosin sei keine gute Idee. Daraufhin habe er die Einladung zurückgezogen.

Druck auf die NASA ausgeübt hatten zuvor vor allem Politiker der US-Demokraten. Die demokratische Senatorin Jeanne Shaheen erklärte, die Einladung der NASA an Rogosin werfe ein schlechtes Licht auf die USA und schade "vordringlichen Sicherheitsinteressen". Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland hatte die US-Regierung 2014 im Zuge der Sanktionen gegen Moskau ein Einreiseverbot und eine Kontensperrung gegen Rogosin verhängt. Damals hatten die Demokraten unter Präsident Barack Obama das Sagen im Weißen Haus. Rogosin, der im Mai 2018 vom russischen Staatschef Wladimir Putin zum Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos ernannt wurde, gilt als glühender Nationalist und ist für seine anti-westliche Rhetorik bekannt.

In der Raumfahrt funktionierte Zusammenarbeit bislang noch gut

NASA-Chef Bridenstine hatte im Oktober, als er selbst in Russland zu Besuch war, mitgeteilt, die US-Regierung wolle Rogosin vorübergehend von der Sanktionsliste nehmen, damit er auf Einladung der NASA in die USA einreisen dürfe. Roskosmos verlangte nun von der NASA eine offizielle Stellungnahme, warum der geplante Besuch ihres Chefs verschoben werde. Dabei betonte die Raumfahrtbehörde, die Vorbereitungen für die Verhandlungen über die künftige Zusammenarbeit mit der NASA seien noch nicht ausgesetzt worden. 

In Zeiten zunehmender Spannungen zwischen Moskau und Washington ist die Raumfahrt bisher eines der Gebiete gewesen, auf dem die Zusammenarbeit noch gut funktioniert hat. Beispielsweise ist die NASA auf russische Transporter angewiesen, um ihre Astronauten ins All zu befördern. Die internationale Raumstation ISS wird von russischen und amerikanischen Raumfahrern bewohnt.

ie/se (dpa, afp)