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KonflikteNahost

Nahost aktuell: Israels Panzer stoßen weiter nach Gaza vor

30. Oktober 2023

Die israelische Armee konnte nach eigenen Angaben eine Geisel aus der Gewalt der Hamas befreien. Im Gazastreifen sind laut Medien weitere Lastwagen mit Hilfslieferungen eingetroffen. Ein Überblick.

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Gaza-Streifen israelische Panzer
Israelischer Panzer bei Beit Hanoun/nördlicher GazastreifenBild: Mostafa Alkharouf/Anadolu/picture alliance

Das Wichtigste in Kürze:

  • Israelische Armee dringt offenbar tiefer in Gazastreifen vor

  • Verschleppte Soldatin nach Armeeangaben aus Hamas-Gewalt befreit

  • Vermisste Deutsch-Israelin Shani Louk tot

  • Deutschland fordert Israel zu Schutz von Palästinensern im Westjordanland auf

  • Weitere Lastwagen mit Hilfsgütern erreichen Gaza 

 

Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der in dem Küstenstreifen herrschenden islamistischen Hamas, teilten mit, sie hätten israelische Verbände im Bezirk Seitun südöstlich von Gaza mit Panzerabwehrraketen beschossen. Auch aus dem Nordwesten des nur 40 Kilometer langen und zwischen sechs und 12 Kilometer breiten Küstenstreifens wurden Kämpfe gemeldet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Armee: Dutzende militante Hamas-Kämpfer getötet

Israels Armee hatte am Wochenende eine neue Phase im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas eingeläutet. Neben massiven Luftangriffen weiteten die israelischen Truppen auch am Boden die Einsätze aus. Medienberichten zufolge sollen sie etwa drei Kilometer in den Gazastreifen vorgestoßen sein. Nach Angaben des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu macht Israel "systematische Fortschritte" im Gaza-Krieg.

Israel Palästina I Gaza
Rauch über dem Gazastreifen, vom Süden Israels aus gut sichtbarBild: Tsafrir Abayov/AP/picture alliance

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge zuletzt Dutzende Kämpfer der Hamas und ihrer Verbündeten bei Angriffen im Gazastreifen getötet. Die palästinensischen "Terroristen" hätten sich in "Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die Truppen anzugreifen", erklärte das Militär auf Telegram. Zudem habe ein Kampfjet ein Gebäude ins Visier genommen, "in dem sich über 20 Hamas-Terroristen" befunden hätten. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen mehr als 600 Terrorziele angegriffen worden, darunter Waffendepots, Dutzende Abschusspositionen für Panzerabwehrraketen sowie Verstecke und Stützpunkte der Hamas, teilte das Militär weiter mit. Statt eines plötzlichen Großangriffs setzt Israels Militär offenbar eher auf eine allmähliche Ausweitung seiner Bodeneinsätze gegen die Hamas.

Armee: Hamas-Geisel im Gazastreifen befreit

Eine israelische Soldatin ist nach Militärangaben bei den Bodeneinsätzen im Gazastreifen befreit worden. Die am 7. Oktober von der Hamas entführte Frau sei in gutem Zustand und habe ihre Familie bereits getroffen, teilte die Armee auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Demnach erfolgte die Befreiung in der Nacht auf Montag.

Israelische Soldatin  Ori Megidish befreit
Die israelische Soldatin Ori Megidish (M) nach ihrer Befreiung zusammen mit ihrer FamilieBild: Israeli Security AgencyAP/picture alliance

Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mindestens 239 Menschen wurden laut israelischer Armee in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere mit deutscher Staatsangehörigkeit. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind.

Vermisste Deutsch-Israelin Shani Louk tot

Die seit dem Hamas-Terrorüberfall auf Israel vermisste Deutsche-Israelin Shani Louk ist tot. Das israelische Außenministerium bestätigte eine entsprechende Mitteilung ihrer Mutter. "Shani, die von Hamas-Terroristen von einem Musikfestival entführt, gefoltert und im Gazastreifen herumgezeigt wurde, hat unvorstellbare Horror erlebt", schrieb das Außenministerium in einem X-Post. "Unsere Herzen sind gebrochen. Möge ihr Andenken ein Segen sein." 

In einem ersten Post des Außenministeriums, in dem es geheißen hatte, der Leichnam der 23-Jährigen sei gefunden und identifiziert worden, wurde später gelöscht. In der anschließenden, neu veröffentlichten Mitteilung kommt diese Formulierung nicht mehr vor. In Berlin bestätigte ein Sprecher des Auswärtigen Amts den "Tod einer weiteren Person mit deutscher Staatsangehörigkeit", ohne einen Namen zu nennen. Der Sprecher wollte sich nicht zu dem konkreten Fall äußern. 

Zuvor hatte bereits Shani Louks Mutter öffentlich gemacht, dass ihre Tochter tot sei. Das sei ihr vom israelischen Militär in der Nacht zum Montag mitgeteilt worden, sagte Ricarda Louk der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte der private Fernsehsender RTL/ntv darüber berichtet. Die Leiche ihrer Tochter sei bislang zwar nicht gefunden worden, sagte Ricarda Louk. Man habe aber einen Splitter eines Schädelknochens gefunden und daran eine DNA-Probe gemacht. Das erforderliche Vergleichsmaterial hätten die Eltern den Behörden schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt.

Die Nachricht sei zwar schrecklich, sagte Ricarda Louk. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. "Wenigstens hat sie nicht gelitten", sagte Ricarda Louk, Sie geht davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist - möglicherweise sei sie auf dem Supernova-Festival durch einen Schuss in den Schädel getötet worden. Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten demnach damals den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up der Angreifer. Ihre Familie hatte die junge Frau nach eigenen Angaben auf den Aufnahmen erkannt und sich schon kurz darauf mit der Bitte um Hilfe an die Öffentlichkeit gewandt.

Zunächst ging Shani Louks Familie, von der ein Teil in Baden-Württemberg lebt, davon aus, dass die junge Frau bei dem Überfall schwer am Kopf verletzt wurde, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Diese Informationen hatte die Familie nach eigenen Angaben von einer "vertrauten Person im Gazastreifen" erhalten. Bei dem Terrorüberfall der Hamas auf das Supernova-Festival wurden mindestens 260 Menschen getötet.

Palästinenser: Vier Tote bei israelischem Einsatz im Westjordanland

Bei einem Einsatz des israelischen Militärs im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge vier Palästinenser getötet worden. Neun weitere Menschen seien bei dem Vorfall in Dschenin im Norden des Westjordanlands am Montag verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah mit. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht.

Die israelische Zeitung "Jerusalem Post" berichtete, die Armee sei gegen bewaffnete Mitglieder militanter Palästinenserorganisationen vorgegangen. Dschenin und das dort gelegene Flüchtlingslager gelten als Hochburg militanter palästinensischer Gruppierungen. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa waren mehr als 100 Militärfahrzeuge und zwei Bulldozer an dem Einsatz in Dschenin beteiligt.

Westjordanland Region Dschenin | Israelische Militäroperation
Israelische Militärfahrzeuge auf einer Straße in Dschenin (Archiv-Foto)Bild: Ronaldo Schemidt/AFP/Getty Images

Deutschland fordert Israel zu Schutz von Palästinensern im Westjordanland auf

Nach dem Angriff jüdischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanlang hat die Bundesregierung Israel zum Schutz der palästinensischen Bevölkerung in dem Autonomiegebiet aufgerufen. Die Regierung müsse alles unternehmen, die Palästinenser vor den Aktivitäten extremistischer Siedler zu schützen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Die Sicherheitslage in Israel und dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland war schon vor dem aktuellen Krieg zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Terrororganisation Hamas angespannt. Im Westjordanland gibt es regelmäßig Einsätze der israelischen Armee und zunehmend auch Angriffe jüdischer Siedler auf die palästinensische Bevölkerung. In den gut drei Wochen seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober starben im Westjordanland bei Auseinandersetzungen mit der Armee und radikalen jüdischen Siedlern 118 Palästinenser, seit Jahresbeginn waren es mehr als 300. Im gleichen Zeitraum kamen mindestens 24 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

Weiterer Hilfskonvoi erreicht Gaza

Ein neuer Konvoi aus Lastwagen mit Hilfsgütern ist einem israelischen Medienbericht zufolge in den abgeriegelten Gazastreifen gelangt. Wie die Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Beamte am ägyptischen Grenzübergang Rafah berichtete, überquerten am Sonntagabend 23 Lastwagen mit humanitärer Hilfe die Grenze zum Gazastreifen. Insgesamt hätten damit am Sonntag 33 Lastwagen das Gebiet erreicht. Seit Kriegsbeginn war es der bisher größte Tageskonvoi. Dennoch reicht dies nach Angaben von Hilfsorganisationen immer noch nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Einwohner im Gazastreifen zu versorgen. Gebraucht würden täglich 100 Lastwagenladungen, hieß es.

Weißer Lastwagen mit Hilfsgütern
Lastwagen mit Hilfsgütern am Grenzübergang Rafah (Archivbild)Bild: Ibraheem Abu Mustafa/REUTERS

Zuvor waren nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA Tausende von Menschen in Lager- und Verteilpunkte für Hilfsgüter eingebrochen. Sie hätten dabei Mehl und andere Dinge wie Hygieneartikel mitgenommen. 

US-Präsident Joe Biden telefonierte wegen der katastrophalen Lage mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Gegenüber Netanjahu habe er deutlich gemacht, dass "unverzüglich" deutlich mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen müsse, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Im Gespräch mit Al-Sisi hätten sich die beiden Staatsoberhäupter unter anderem dazu verpflichtet, die Hilfslieferungen nach Gaza "von heute an erheblich zu beschleunigen und kontinuierlich zu erhöhen".

Zehntausende harren an Schifa-Klinik aus

Im Umkreis des Schifa-Krankenhauses in Gaza, das nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum dient, halten sich weiterhin Tausende Zivilisten auf. Die Menschen verblieben im Bereich der größten Klinik des Gazastreifens, die sie offenbar als Zufluchtsort ansähen, wie Fernsehbilder unter anderem von Al-Dschasira und CNN zeigen. Es sind Menschen zu sehen, die um das Krankhaus herum unter Zeltplanen campieren.

Zahlreiche Palästinenser campieren auf dem Gelände des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt
Sicherer Zufluchtsort? Ein Teilbereich des Schifa-Krankenhausgeländes in Gaza-Stadt Bild: Dawood Nemer/AFP/Getty Images

Nach Berichten der New York Times beträgt die die normale Kapazität des größten und am besten ausgestatteten Krankenhauses im Gazastreifen 700 Betten. Jetzt beherberge es mehr als 60.000 Menschen. Dazu zählten unter anderem Verwundete sowie Angehörige, die sie versorgten, heißt es in der Zeitung weiter. Zehntausende Menschen hätten Zuflucht gesucht, weil sie glaubten, dass eine Klinik ihnen einen gewissen Schutz biete. Israelische Medien berichteten zuletzt unter Berufung auf Sicherheitskreise, die militant-islamistische Hamas habe rund 30.000 Menschen im Umkreis des Schifa-Krankenhauses konzentriert, damit diese als „menschliche Schutzschilde“ dienen könnten. Dies solle Israel daran hindern, ihre unterirdische Kommandozentrale anzugreifen.

Zuvor hatte auch die israelische Armee Videos veröffentlicht, in denen mutmaßliche Hamas-Mitglieder die Nutzung des Krankenhauses für ihre Zwecke bestätigen. Unter dem Schifa-Krankenhaus gebe es „unterirdische Ebenen“, sagte ein Terrorist laut einem der Videos in einem Verhör. In Videodarstellungen sind tief in der Erde unter der Klinik zahlreiche Kontrollräume und Verbindungstunnel zu sehen. Die Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, bestreitet die Nutzung der Klinik für „militärische Zwecke“.

Israel wirft Hamas "Psychospiele" vor

Israel hat der Terrororganisation Hamas im Zusammenhang mit den von ihr verschleppten Geiseln schwere Vorwürfe gemacht. "Die Hamas nutzt zynisch diejenigen aus, die uns lieb sind", sagte Verteidigungsminister Joav Galant zu Angehörigen der Entführten. "Die von der Hamas verbreiteten Geschichten sind Teil ihrer Psychospiele", fügte Galant laut einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung hinzu.

Angehörige von in Gaza verschleppten Geisel
Am Samstag forderten Angehörige der Geiseln in Tel Aviv Gespräche mit dem israelischen Premier Netanjahu Bild: Ammar Awad/REUTERS

Er bezog sich damit offensichtlich auf eine Hamas-Erklärung vom Samstag, wonach die radikale Organisation alle Geiseln freilassen werde, wenn im Gegenzug alle palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Die Armee gab derweil bekannt, dass neuen Erkenntnissen zufolge 239 Menschen von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Scholz: "Wir werden Israel unterstützen"

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die von Israel kritisierte deutsche Enthaltung bei der Abstimmung über die Gaza-Resolution in der UN-Vollversammlung verteidigt. Deutschland habe "hart daran gearbeitet", einen Beschluss zu erreichen, der "der Situation gerecht wird", sagte Scholz bei seinem Besuch in Nigeria. "Als uns das nicht gelungen ist, haben wir uns der Stimme enthalten."

Es sei in den Verhandlungen vor allem darum gegangen, nicht außer Acht zu lassen, "dass es sich um eine Aggression handelte, eine brutale mörderische Aggression der Hamas, die viele Menschen, Kinder, Babys, Großväter und Großmütter getötet hat", betonte Scholz. "Das kann nicht akzeptiert werden, und wir werden Israel ganz deutlich dabei unterstützen, seine eigene Sicherheit zu verteidigen."

Bundeskanzler Olaf Scholz hinter Mikrofonen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betont die Solidarität mit IsraelBild: Kenzo Tribouilliard/AFP

Die am Freitag mit Zwei-Drittel-Mehrheit angenommene UN-Resolution verurteilt jegliche Gewalt gegen die israelische und palästinensische Zivilbevölkerung, fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller "illegal festgehaltenen" Zivilisten und verlangt ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Außerdem wird zu einer "sofortigen dauerhaften und nachhaltigen humanitären Waffenruhe" aufgerufen, die zur "Einstellung der Feindseligkeiten" führen solle. Eine eindeutige Verurteilung des Terrors der Hamas als Auslöser des Krieges ist jedoch nicht enthalten.

Israel reagiert auf antijüdische Übergriffe in Dagestan

Nach einem antijüdischen Vorfall hat Israel die russischen Behörden zum Schutz seiner Staatsbürger aufgefordert. Es werde erwartet, dass die Strafverfolgungsbehörden "die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden gewährleisten und entschlossen gegen Randalierer und wilde Aufwiegelung gegen Juden und Israelis vorgehen", teilten das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das israelische Außenministerium gemeinsam mit.

Viele Menschen auf dem Rollfeld des Flughafens Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan
Bei den Übergriffen auf dem Flughafen soll es etliche Verletzte gegeben habenBild: AP/picture alliance

Zuvor hatte in der muslimisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus ein antisemitischer Mob den Flughafen der Hauptstadt Machatschkala gestürmt, nachdem dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war. Medienberichten zufolge wurden antisemitische Parolen gerufen und palästinensische Flaggen geschwenkt.

Bei dem Zwischenfall wurden nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen verletzt. Zwei von ihnen seien in kritischem Zustand, teilten die örtlichen Gesundheitsbehörden mit. Die Passagiere des Flugzeugs seien "an einem sicheren Ort", sagten Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Das russische Innenministerium teilte mit, 60 Personen seien festgenommen worden.  

Beschuss Israels aus dem Libanon geht weiter

Kämpfer der radikalen Palästinenserorganisation Hamas haben Israel am Sonntag erneut auch aus dem Südlibanon heraus unter Beschuss genommen. Wie die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, mitteilten, wurden 16 Raketen auf die Küstenstadt Nahariya in der Region Galiläa abgefeuert. Auch die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah und der bewaffnete Arm der radikalislamischen Organisation Dschama Islamija griffen nach eigenen Angaben Ziele in Israel an. 

Israelische Sicherheitskräfte nach dem Einschlag einer Rakete aus dem Libanon in der Stadt Kirjat Schmona
Israelische Sicherheitskräfte nach dem Einschlag einer Rakete aus dem Libanon in der Stadt Kirjat SchmonaBild: Jalaa Marey/AFP/Getty Images

Die israelische Armee bestätigte den Beschuss aus dem Libanon, der auf grenznahe Regionen gezielt gewesen sei. Die israelischen Streitkräfte erwiderten demnach das Feuer. Libanons Nachrichtenagentur NNA meldete mehrere Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Städte im Südlibanon. Gegenseitiger Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze findet seit dem 7. Oktober beinahe täglich statt.

Israel beschießt Stellungen in Syrien 

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenangriffe erneut Ziele in Syrien beschossen. Ein Kampfflugzeug habe "militärische Infrastruktur" auf syrischem Boden getroffen, teilte das Militär in der Nacht zum Montag mit.

Stunden zuvor hatte die Armee erklärt den Ort angegriffen zu haben, von wo aus auf Israel geschossen worden sei. Die aus Syrien abgefeuerten Raketen waren demnach auf offenem Gelände gelandet.

Israel: Angst vor Angriffen aus Norden und Süden

Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, blieb unklar. Die Lage an den nördlichen Außengrenzen Israels ist seit dem Massaker der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und den darauffolgenden Gegenangriffen Israels angespannt.

gri/wa/TM/sti/ww/sh/qu/hf/ie (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wird am Tag seines Erscheinens fortlaufend aktualisiert. Meldungen aus den Kampfgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.