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Schalke 04 bündelt Knowhow in Sachen Nachhaltigkeit

28. März 2023

Das Thema Nachhaltigkeit ist längst in der Bundesliga angekommen. Der FC Schalke 04 sucht seinen eigenen Weg bei diesem Thema und bündelt das Wissen verschiedener Teilnehmer in seiner neuen "Zukunftsschmiede 04".

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Blick auf das  Trainingsgelände des FC Schalke 04 aus der Vogelperspektive
Auf dem Trainingsgelände des FC Schalke 04 soll Nachhaltigkeit ein größeres Thema werdenBild: Guido Kirchner/dpa/picture alliance

Die neuen Brunnen sind schon geplant. Bald sollen die Geschäftsstelle des FC Schalke 04, die Fußballmannschaften und auch die Zuschauer mit Wasser vom Vereinsgelände versorgt werden. Dies ist eine von mehreren nachhaltigen und ökologischen Maßnahmen, die der Ruhrgebietsklub in seiner "Nachhaltigkeitsstrategie für ein klimaneutrales Schalke" für die Zukunft geplant hat. "Wir wollen vor allem in unserer Region gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das sehen wir als unsere Pflicht an", sagte Schalkes Vortstandsvorsitzender Bernd Schröder der DW im Rahmen der Vorstellung der Strategie.

Zu diesem Zweck haben die Schalker Verantwortlichen eine eigene Initiative gestartet, die vor allem regional verankert ist und die das Wissen zur Thematik Nachhaltigkeit bündeln soll. Die "Zukunftsschmiede 04" ist ein Netzwerk aus derzeit elf beteiligten Parteien. Mittelstands- und Dax-Unternehmen sind dabei, genauso wie die RAG-Stiftung, Digitalexperten und städtische Betriebe aus der Region, die mit ihrem Knowhow und ihren Ideen voneinander profitieren und den Klub nachhaltiger machen sollen. 

Dabei soll es immer um das Thema Nachhaltigkeit gehen und die damit verbundenen verschiedenen Fragen gehen: Können An- und Abfahrtswege der Zuschauer an Spieltagen möglichst effizient und klimaneutral gestaltet werden? Ob und wie können Ladestationen für E-Fahrräder installiert werden? Wo soll die neue Photovoltaikanlage auf dem Klubgelände gebaut werden? Wie kann kann das Müllaufkommen an Spieltagen reduziert werden? 

Nachhaltigkeits- und Umweltstrategie

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind gesellschaftliche Themen, die längst auch die Fußball-Bundesliga erreicht haben. Mitte 2022 hat sich die DFL - der Verbund der 36 Lizenz-Teams aus 1. und 2. Liga - dazu verpflichtet. eine Nachhaltigkeitsrichtlinie stufenweise in die Lizenzierungsordnung aufzunehmen, die ökologische, ökonomische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigen soll. Ab der Saison 2023/24 sollen Vereine, die dem Nachhaltigkeitskonzept nicht nachkommen keine Spielgenehmigung mehr erhalten können.

Solaranlage Arena "Auf Schalke" von der Seite
Bereits zur Eröffnung der Schalker Arena im Jahr 2001 wurde eine 300 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiertBild: Ferdinand Ostrop/dpa/picture-alliance

Verpflichtend ist für die Klubs künftig beispielsweise der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie. In den vergangenen Tagen mussten alle Klubs Informationen über ihren derzeitigen Stand in Sachen Messung des Wasserverbrauchs, der Abwasserproduktion und des Energieverbrauchs sowie eine Mobilitäts- und Verkehrsanalyse einreichen. Rund 300 unterschiedliche Aspekte umfasst der von der DFL dafür verfasste Katalog. 

Neue Chance für die Klubs

"Die Klubs sind schon lange interessiert am Thema Nachhaltigkeit. Manchmal ist ein regulatorischer Druck erforderlich, um etwas umzusetzen", sagte Stefan Ludwig, Leiter der "Sports Business Group" bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte der DW. Die Anforderungen der Liga böten den Klubs neue Möglichkeiten zu weiteren positiven Veränderungen.

"Es ist vielen Klubs bewusst, dass es nicht nur eine Verpflichtung ist, sondern auch eine Chance, Kosten einzusparen. Oder sich für Sponsoren attraktiv zu machen, die sich bisher von Profisport ferngehalten haben." Auch im Hinblick auf bereits bestehende Partnerschaften, zum Beispiel mit börsennotierten Unternehmen, die seit geraumer Zeit dazu verpflichtet sind, Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen und diese auch an ihre Partner und Dienstleister weiterzugeben, sei dies ein Vorteil, so der Business-Experte. 

Ein besserer Ort für die Nachfolger

Bei Schalke 04 will man mit einer eigens angestrengten Initiative über die beschlossenen Maßnahmen hinaus tätig werden. Hauptgesichtspunkte sind dabei laut Klub "die ökologische Transformation und die unternehmerische Verantwortung des Klubs." Schalke will dafür in Zukunft neben seinen eigenen Anstrengungen auch als "Plattform für Netzwerke und Unternehmen" fungieren. 

S04-Vorstandsvorsitzender Bernd Schröder spricht vor Publikum
S04-Vorstand Bernd Schröder während der Präsentation der "Nachhaltigkeitsstrategie für ein klimaneutrales Schalke"Bild: Dennis Ewert/RHR-FOTO/picture alliance

"Wir versprechen nicht das Blaue vom Himmel, sondern wollen eine verständliche, für alle Mitglieder und Fans nachvollziehbare Nachhaltigkeitsarbeit machen", sagte Sebastian Buntkirchen, Direktor für Fanbelange und Nachhaltigkeit beim Bundesligisten, der DW. So unterhält Schalke seit gut einem Jahr eine eigene sechsköpfige Nachhaltigkeitsabteilung. "Ich habe mal gelernt, dass man einen Ort in besserem Zustand verlassen soll, als man ihn aufgefunden hat. Das ist unser Ziel", sagt Schalke-Chef Bernd Schröder.