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Politik

Trump schlägt verbal um sich

14. Oktober 2016

Die jüngsten Berichte über sexuelle Übergriffe haben Donald Trump weiter in die Enge gedrängt. Der geht weiter zum Angriff über - und bekommt Kontra von der First Lady.

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Donald Trump (Foto: Picture-Alliance/AP Photo/E. Vucci)
Bild: Picture-Alliance/AP Photo/E. Vucci

Bei seiner wütenden Rede in Florida bezeichnete der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton als "kriminell". Sie sei Teil einer korrupten Elite, die nur den Status quo aufrechterhalten wolle, um weiter ausbeuterisch auf Kosten des Volkes Strippen ziehen zu können. "Für das Establishment geht es bei dieser Wahl um Billionen von Dollar", sagte Trump. "Es gibt keine Lüge, die sie nicht verbreiten", betonte er mit Blick auf Hillary Clinton und ihren Ehemann, den Ex-Präsidenten Bill Clinton. "Die Clintons sind kriminell, denkt daran, sie sind Kriminelle".

Neue Vorwürfe

Einen Tag zuvor hatte die "New York Times" neue Belästigungs-Vorwürfe gegen Trump veröffentlicht. Zwei Frauen warfen ihm sexuelle Übergriffe vor, die vor Jahren stattgefunden haben sollen. In einem Fall soll er einer heute 74-Jährigen an die Brust und unter den Rock gefasst haben. Eine weitere Frau soll er ohne Einverständnis auf den Mund geküsst haben. Trump kündigte daraufhin rechtliche Schritte gegen die Zeitung an. "Nichts davon ist wahr", sagte er. Die Zeitung verteidigte ihren Bericht und denkt einem Statement zufolge nicht daran, ihre Position zu ändern. "Wir freuen uns darauf, in einem Gerichtssaal der Wahrheit Ehre zu geben", hieß es von dem Blatt.

Quadriga - Sex, Lügen und Video: Ist Trump am Ende?

Bereits in der vergangenen Woche war ein Video mit obszönen Äußerungen Trumps an die Öffentlichkeit gelangt und hatte zu einem Sturm der Entrüstung geführt - auch in seiner eigenen Partei.

Michelle Obama äußert sich entsetzt

First Lady Michelle Obama griff Trump indessen in einer emotionalen Rede frontal an. Trumps Kommentare hätten sie im Mark erschüttert, sagte sie bei einer Veranstaltung in New Hampshire. Seine Äußerungen seien schändlich und inakzeptabel. "Das ist nicht mehr normal. Dies ist keine gewöhnliche Politik mehr", sagte Obama. "Anständige Menschen benehmen sich nicht so. Und sicher erst recht nicht jemand, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden möchte." Sie warf Trump eine "grausame" und "Furcht einflößende" Einstellung gegenüber Frauen vor. Seine Versuche, die Vorwürfe abzutun, seien eine Beleidigung für alle anständigen Männer.

Michelle Obama zerlegt Trump: Genug ist genug!

"Egal, welcher Partei man angehört - Demokraten, Republikaner, Unabhängige - keine Frau hat es verdient, so behandelt zu werden." US-Medien gilt die First Lady seit längerem als eine der mächtigsten und hilfreichsten Unterstützerinnen Clintons.

Medien: Trump gibt Virginia auf

Trumps Umfragewerte waren nach der Veröffentlichung des Skandalvideos stark abgesackt. Durch die neuen Berichte wird er nun weiter in die Enge gedrängt. US-Medien zufolge soll Trump seinen Wahlkampf im wichtigen Wechsel-Wähler Staat Virginia deutlich zurückgefahren haben. Dort liegt er deutlich hinter seiner demokratischen Konkurrentin Clinton. Medienberichten zufolge gebe er den Bundesstaat damit quasi auf. Trumps Wahlkampflager will davon nichts wissen. Es erklärte, es könne keine Rede davon sein, Virginia aufzugeben. Es sei nur ein Teil des Personals aus taktischen Gründen in angrenzende Staaten verschoben worden, weil dort Wähler bereits vorzeitig ihre Stimme abgeben können - anders als in Virginia.

rk/qu (dpa, afp)