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KriminalitätBrasilien

Mutmaßlicher Selbstmordanschlag auf Gerichtshof in Brasilia

14. November 2024

Auch wenn die Tat in Brasiliens Hauptstadt von einem vermutlich psychisch gestörten Mann begangen wurde, ist das südamerikanische Land doch alarmiert: Anfang kommender Woche beginnt in Rio der nächste G20-Gipfel.

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Nächtliches Polizeiaufgebot vor dem Gebäude des obersten brasilianischen Gerichts in der Hauptstadt Brasilia
Nächtliches Polizeiaufgebot vor dem Gebäude des obersten brasilianischen Gerichts in der Hauptstadt Brasilia Bild: Tom Molina/REUTERS

Nur wenige Tage vor dem G20-Gipfel in Brasilien hat es ein mutmaßliches Selbstmordattentat vor dem Obersten Gerichtshof in der Hauptstadt Brasília gegeben. Am Mittwochabend (Ortszeit) versuchte ein Mann, in das Gerichtsgebäude einzudringen, wie die Polizei mitteilte. Kurze Zeit danach detonierte ein Sprengsatz, den er offenbar in einem Rucksack verstaut hatte. Dabei starb der 59-Jährige, sonst kam niemand zu Schaden.

"Anschläge gegen Menschen und Institutionen" 

Die Richter des Obersten Gerichts hatten gerade eine Sitzung beendet und wurden in Sicherheit gebracht. Der "Platz der drei Gewalten" (Praça dos Três Poderes) wurde großräumig abgesperrt. Kurz vor dem Anschlag gab es auf einem Parkplatz in der Nähe eine weitere Explosion. Es soll sich um das Auto des Attentäters gehandelt haben.

Mehrere Polizisten stehen vor dem Auto des mutmaßlichen Attentäters in Brasilia
Das Auto des mutmaßlichen Attentäters: In dem Wagen detonierte ebenfalls ein SprengsatzBild: Eraldo Peres/AP/picture alliance

Noch am Abend traf sich Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva mit seinen Ministern, um sich über den Vorfall informieren zu lassen. Nach Angaben der Polizei soll der Mann vor dem Anschlag in den sozialen Medien seine Absicht mitgeteilt haben, "eine Selbsttötung sowie Bombenanschläge gegen Menschen und Institutionen" vornehmen zu wollen. Abgeordnete, die den Mann gekannt hatten, sprachen von psychischen Problemen.

Der Mann hatte nach weiteren Polizei-Informationen erfolglos als Stadtrat im Bundesstaat Rio Grande do Sul für die Partei des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro kandidiert.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in einem Büro vor Flaggen seines Landes während einer Videokonferenz
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (Archivfoto) beriet sich noch am Mittwochabend mit seinen Ministern Bild: Agência Gov

Gerichtshof, Präsidentenpalast, Parlament 

Auf dem "Platz der drei Gewalten" im brasilianischen Regierungsviertel befinden sich neben dem Obersten Gerichtshof auch der Kongress und der Präsidentenpalast. Anfang des Jahres 2023 stürmten Anhänger von Bolsonaro in das Parlamentsgebäude und randalierten darin. Sie erkannten die Niederlage von Bolsonaro bei der Präsidentschaftswahl nicht an. Sicherheitskräfte verhafteten in den Tagen danach rund 1500 Teilnehmer dieses Putschversuches, darunter Ex-Minister und hohe Regierungsbeamte. Inzwischen sind mehrere Rädelsführer zu Haftstrafen verurteilt.

Anfang kommender Woche ist Brasilien Gastgeber des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping.

sti/wa (afp, dpa, epd, kna)

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