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Moskauer Helsinki-Gruppe: Russlands Presse wird der sowjetischen immer ähnlicher

16. Januar 2004
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Moskau, 13.1.2004, INTERFAX, russ.

Nach Meinung der Vorsitzenden der Moskauer Helsinki-Gruppe Ljudmila Aleksejewa werden die russischen Medien den sowjetischen immer ähnlicher. "Seit einigen Jahren unterliegt die Meinungs- und die Pressefreiheit einer sehr schnellen und beträchtlichen Einschränkung, die Nachrichtensendungen erinnern von Monat zu Monat immer mehr an die sowjetischen", sagte sie anlässlich des Tages der russischen Presse, der in der Russischen Föderation begangen wird, am Dienstag (13.1.) in Moskau vor Journalisten. Besonders deutlich komme dies im Fernsehen zum Ausdruck. "Ich schalte von einem Sender zum anderen, und überall ist das Gleiche, wobei sich vielleicht NTW unterscheidet, möglicherweise weil die Journalisten professioneller arbeiten", sagte sie. Nach Einschätzung von L. Aleksejewa bestehen die Fernsehnachrichten in der Regel aus offizieller Chronik, aus Meldungen über die Arbeit der Machtstrukturen. "Passiert denn sonst nichts im Lande, halten denn die übrigen 140 Millionen Russen Winterschlaf? Und wenn wir auf den Bildschirmen normale Leute sehen, dann nur, wenn man sie hat erfrieren lassen oder sie in die Luft gesprengt wurden." "Im Radio ist es etwas besser, ich weiß aber nicht, wie lange es beispielsweise 'Echo Moskwy' noch geben wird, fuhr L. Aleksejewa fort. In den russischen Zeitungen gebe es bisher noch eine Informationsvielfalt, "obwohl es in fast allen Zeitungen zwei Tabuthemen gibt - Kritik an der obersten Führung des Landes und objektive Berichterstattung über Tschetschenien". (TS)