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Monet-Gemälde in Frankreich mit Suppe beworfen

11. Februar 2024

Erneuter Angriff von Aktivisten auf ein Kunstwerk: In Lyon ist ein Gemälde von Claude Monet mit Suppe beworfen worden.

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Malerei von Claude Monet - Le Printemps (1882)
Monet-Werk "Le Printemps" von 1882 (es gibt mehrere Gemälde mit diesem Titel)Bild: Active Museu/MAXPPP/dpa/picture alliance

Es wirkt wie ein Widerspruch: Die französische Aktivistengruppe Riposte Alimentaire kämpft für Lebensmittel und wirft dazu Lebensmittel auf berühmte Gemälde. So erneut geschehen an diesem Sonnabend in Lyon. Zwei Aktivistinnen schütten Suppe auf "Le Printemps" (Frühling) des Impressionisten Claude Monet, rufen Parolen und lassen sich dabei filmen.

Ihr Statement vor dem bekleckerten Kunstwerk: "Dieses Gemälde wird das einzige sein, das übrig bleibt, wenn wir nicht reagieren. Was sollen künftige Künstler malen? Unser Leben und alles, was wir kennen, ist in Gefahr. Die Kunst ist in Gefahr. Aber wir haben immer noch die Wahl. Wir fordern soziale Sicherheit für nachhaltige Lebensmittel."

Tatort war das Musée des Beaux-Arts in Lyon, Frankreichs drittgrößter Metropole. Das dort ausgestellte Monet-Gemälde aus dem Jahr 1872 war durch Glas geschützt. Das Museum erstattet Anzeige wegen Vandalismus, will das Bild in den kommenden Tagen genau prüfen und gegebenenfalls restaurieren. Die beiden Aktivistinnen seien festgenommen worden.

"Wir lieben die Kunst"

Die Aktivistengruppe Riposte Alimentaire (in etwa: Lebensmittel-Gegenschlag), die nach eigenen Angaben für bezahlbare, nachhaltige und gesunde Lebensmittel für alle kämpft, hatte vor kurzem schon einmal einen Suppenanschlag auf ein Kunstwerk verübt. Zwei Aktivistinnen nahmen Ende Januar die "Mona Lisa" im Pariser Louvre ins Visier. Damals kam Kürbissuppe zum Einsatz.

Frankreich Paris | Klimaaktivistinnen mit Suppe beworfene "Mona Lisa" im Louvre (28.01.2024)
Kürbissuppenbefleckte "Mona Lisa" in Paris (im Januar)Bild: David Cantiniaux/AFPTV/AFP/Getty Images

Wegen des Angriffs auf das mit Panzerglas geschützte Gemälde von Leonardo da Vinci sollen sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine finanzielle Unterstützung für einen Opferverband leisten. "Wir lieben die Kunst", sagt die Bewegung zur Rechtfertigung ihrer Bilderstürmerei, "aber zukünftige Künstler werden auf einem brennenden Planeten nichts zu malen haben".

Es war jetzt in Lyon nicht das erste Mal, dass ein Monet-Gemälde zum Ziel von Umweltaktivisten wurde. Im Oktober 2022 bewarfen in Deutschland Mitglieder der Organisation "Letzten Generation" das Gemälde "Les Meules" ("Heuschober") im Potsdamer Museum Barberini mit Brei. Auch dieses war durch Glas geschützt. Im Juni 2023 beschmierten Aktivisten in Schwedens Hauptstadt Stockholm ein anderes Werk des französischen Impressionisten, "Der Garten des Künstlers in Giverny", mit roter Farbe und klebten ihre Hände an die Glasabdeckung.

Zuletzt hatte es weltweit in verschiedenen Museen Angriffe von Aktivisten unterschiedlichster Gruppen auf berühmte Kunstwerke gegeben. Unter den Zielen waren Andy Warhols "Campbell's Soup" in Australien und in Großbritannien Vincent Van Goghs "Sonnenblumen" in London.

AR/kle (afp, dpa)