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Mittelmeer: Mehr als 200 Menschen aus Seenot gerettet

13. Februar 2022

In drei Rettungseinsätzen binnen 24 Stunden hat die private Hilfsorganisation SOS Mediterranee 203 Flüchtlinge und Migranten von überfüllten Booten gerettet. Jede vierte Person ist minderjährig.

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Ocean Viking läuft in einen Hafen ein
Die "Ocean Viking" sticht immer wieder in See, um Menschen in Seenot zu helfen, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren (Archivbild)Bild: Gerard Bottino/ZUMAPRESS/picture alliance

Am Sonntagmorgen brachte die Crew des Seenotrettungsschiffs "Ocean Viking" in der Nähe von Malta 22 Menschen von einem kleinen Holzboot an Bord, wie die Betreiberorganisation SOS Mediterranee mitteilte. In der Nacht zum Sonntag wurden demnach bereits 88 Personen von einem überfüllten Boot gerettet, zuvor Samstagnachmittag waren es in einem weiteren Einsatz 93 Menschen. Den Angaben zufolge sind unter den 203 Geretteten 50 Minderjährige, die meisten davon unbegleitet.

In den sozialen Netzwerken veröffentlichte die Organisation Fotos und ein Video der Rettungsaktionen.

Verschiedene private Seenotretter fahren immer wieder ins zentrale Mittelmeer, um dort Menschen zu retten, die auf ihrer Flucht von den Küsten Nordafrikas Richtung Europa in Seenot geraten. Derzeit ist auch die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch auf dem Weg in ihr anvisiertes Einsatzgebiet im Mittelmeer.

Flüchtlingsdrama im Mittelmeer

Meist bringen die Crews die geretteten Menschen auf die italienische Insel Sizilien. Italien fordert schon länger einen neuen Verteilmechanismus der Europäischen Union für Flüchtlinge. Viele von ihnen bleiben jedoch nicht in dem Mittelmeerland, sondern versuchen, in andere EU-Länder zu gelangen.

Kritiker der privaten Seenotrettung vertreten die Ansicht, dass es besser wäre, wenn kriminelle Schlepper gar nicht erst so viele Menschen in Seenot bringen würden. Bei manchen EU-Innenministern stehen die Seenotretter unter Verdacht, mit libyschen Schleusern zusammenzuarbeiten. Dagegen betonen die Rettungsorganisationen, dass sie sich ohne Abstriche an internationale Gesetze hielten.

ust/ww (dpa, twitter.com/SOSMedIntl)