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Mitglieder der "Hisb-ut-Tahrir" in Tadschikistan zu Freiheitsstrafen verurteilt

11. April 2002

– Ziel der Untergrundpartei ist Gründung eines islamischen Kalifats in Zentralasien

https://p.dw.com/p/24sr

Köln, 11.4.2002, DW-radio/Russisch

In der Stadt Hudschande, dem Zentrum des tadschikischen Gebiets Sogdi, ist vor Gericht das Revisionsverfahren gegen Mitglieder der extremistischen religiösen Untergrundorganisation "Hisb-ut-Tahrir" abgeschlossen worden. Über Einzelheiten des Verfahren und seine Ergebnisse berichtet unser Korrespondent Higora Buchari-Sade:

Im Mai vergangenen Jahres verurteilte das Gebietsgericht sieben Aktivisten der illegalen Partei zu Freiheitsstrafen zwischen fünf und zehn Jahren. Der Kläger betrachtete die Urteile jedoch als zu schwach und das Oberste Gericht des Landes ordnete in der Sache Revision an. Den Mitgliedern der Hisb-ut-Tahrir" wird vorgeworfen, nationalen und religiösen Zwist geschürt und öffentlich zu einem gewaltsamen Sturz der Verfassungsordnung der Republik aufgerufen zu haben. Jetzt wurden sie als Folge des Revisionsverfahrens zu Freiheitsstrafen zwischen 5,5 und 12 Jahren verurteilt, die sie in Strafkolonien verbüßen müssen.

Es ist bei weitem nicht der erste solche Gerichtsprozess im Gebiet Sogdi. Noch 1998 begannen Emissäre der extremistischen Partei, die im Süden Usbekistans Fuß gefasst hat, in das Gebiet Sogdi einzudringen. Nach Angaben der Rechtsschutzorgane wurden bis heute in Tadschikistan mehr als 1000 Personen identifiziert, die Ideen der "Hisb-ut-Tahrir" verbreiten. Das Ziel der "Hisb-ut-Tahrir" ist die Gründung eines islamischen Kalifats auf dem Territorium der zentralasiatischen Staaten. Die Tätigkeit dieser Organisation ruft bei den tadschikischen Behörden Besorgnis hervor, da sie eine ernste Gefahr für den Frieden und die Stabilität in der Republik darstellt. (MO)