Mit Gewalt gegen Ebola
Mit Polizei und Armee will Liberias Regierung die Ebola-Seuche eindämmen. Soldaten haben ein Armenviertel in der Hauptstadt Monrovia abgeriegelt. Viele Einwohner protestierten - daraufhin wurde auch scharf geschossen.
Mit Schlagstock und Schusswaffe
Mit Soldaten geht Liberias Regierung gegen Anwohner des Armenviertels West Point vor. Vier Menschen wurden bei den Zusammenstößen in der liberianischen Hauptstadt Monrovia verletzt. Sie hatten dagegen protestiert, dass ihr Stadtteil zum Schutz vor Ebola unter Quarantäne gestellt wird.
Abgeriegelt
Anwohnern zufolge hatten Polizisten und Soldaten das Armenviertel am Mittwoch ohne Vorwarnung von der Außenwelt abgeschnitten. In West Point sind Ebola-Patienten in Gesundheitsstationen untergebracht. Am Wochenende hatte eine aufgebrachte Menge eine der Quarantäne-Stationen gestürmt.
Protest und Gewalt
Protest brach erneut aus, als ein Regierungsbeamter und seine Familie von Soldaten aus dem abgeriegelten Viertel herausgebracht werden sollten. Anwohner sollen die Sicherheitskräfte dabei mit Steinen beworfen haben.
Fluchtversuch
Soldaten und Polizisten trieben die Menge mit Schlagstöcken auseinander. Sie schossen mit Tränengas und scharfer Munition auf Anwohner, die versuchten, West Point zu verlassen.
Geschäfte geschlossen
Nun herrscht gespenstische Ruhe in den sonst belebten Straßen West Points. Rund 75.000 Menschen leben hier auf engstem Raum, viele ohne Zugang zu sauberem Wasser. Der Stadtteil direkt neben Monrovias Hafen gilt deshalb als besonders gefährdet für einen weiteren Ausbruch von Ebola.
Sirleaf: "Gott schütze den Staat"
Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hatte entschieden, neben West Point auch das Armenviertel Dolo Town unter Quarantäne zu stellen. Zudem verhängte sie eine nächtliche Ausgangssperre. In einer Fernsehansprache sagte Sirleaf, dies diene dazu, Menschenleben zu retten.
Noch keine Heilung in Sicht
Liberia ist am schwersten vom Ebola-Virus betroffen. Fast 600 Menschen sind hier bereits an der Seuche gestorben, so viele wie in keinem anderen Land in Westafrika. Die tödliche Krankheit wird über Körperflüssigkeiten wie Blut übertragen. Noch gibt es kein Heilmittel.
Mit Gottes Hilfe
Die Weltgesundheitsorganisation rechnet damit, dass die Seuche erst in einigen Monaten eingedämmt werden kann. Sie setzt vor allem auf Aufklärungskampagnen für bessere Hygiene. Dieser Pfarrer am Strand von Monrovia bittet Gott um Hilfe im Kampf gegen Ebola.