Mit digitaler Energie: Eine Lobby für Afrika

„Afrika ist ein Kontinent in Flammen. Wenn wir in unserem tiefsten Inneren akzeptieren würden, dass Afrikaner endlich ein gleichberechtigtes Dasein führen können, würden wir mehr dafür tun, um das Feuer zu löschen. Wir stehen herum mit Wassereimern, während wir eigentlich eine Feuerwehr bräuchten.“ Mit diesem Bild beschreibt der irische Musiker und Frontmann der Rockband U 2, Bono, seine Motivation, mit Gleichgesinnten die internationale Lobby- und Kampagnen-Organisation „One“ zu gründen. Sie setzt sich mit Unterstützung von über vier Millionen Menschen seit zehn Jahren für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten in Afrika ein.

Druck auf die Politik

Der heute 54-jährigen Bono und Kollegen aus dem Musikgeschäft, darunter Bob Geldof, gaben den Startschuss zu dieser Initiative. Zunächst 2002 als DATA (Debt, Aids, Trade, Africa) gegründet, fusionierte die Organisation 2008 zu „One“. „Wir erreichen Wandel durch Druck auf die Politik – unsere Teams in Washington, New York, London, Johannesburg, Brüssel, Berlin und Paris informieren und nehmen Einfluss auf Regierungen, damit sie politische Lösungen gestalten, die Millionen Menschenleben retten und verbessern“, heißt es auf der Webseite der Organisation.

Die Regierungen der Industrieländer sollen einen überzeugenden Beitrag im Kampf gegen die extreme Armut auf dem afrikanischen Kontinent leisten, fordern Bono und seine Mitstreiter. Themen wie Ernährungssicherheit, der Zugang zu sauberem Wasser und Elektrizität bilden einen Schwerpunkt. Bessere Bildung, Transparenz und Schuldenabbau sind weitere Ziele der Organisation „One“.

Wie aber können sie von der Idee im Netz praxisnah umgesetzt werden? Dazu bietet „One“ als Partner des Global Media Forum 2014 in Bonn einen Workshop an. Wie schlagen digitale Kampagnen auf die reale Welt durch? Wie sind offline und online miteinander zu verknüpfen? Die Referenten der Lobbyorganisation werden aus ihrer Erfahrung berichten und das Für und Wider erörtern.