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Mission impossible für Schalke

Olivia Gerstenberger17. März 2014

Wer folgt Bayern München ins Viertelfinale der Champions League? Für Borussia Dortmund stehen die Chancen sehr gut. Der FC Schalke 04 ist nach dem Heim-Debakel gegen Madrid so gut wie raus.

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Schalke vs. Madrid
Bild: Reuters

Das Achtelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid war mehr als eine schmerzhafte Lehrstunde für die Gelsenkirchener: 1:6 lautete das bittere Ergebnis aus Schalker Sicht, ein Weiterkommen am Dienstagabend (18.03.2014, 20:45 Uhr MESZ) ist damit so gut wie ausgeschlossen. "Leider hat das 1:6 unsere bis dahin gute Saison in den Hintergrund treten lassen", sagte Kapitän Benedikt Höwedes. Umso wichtiger sei es, "dass der letzte Eindruck in diesem Wettbewerb wieder positiver ausfällt für uns und den Verein."

Ähnlich äußerte sich Stürmer Klaas-Jan Huntelaar: "Wir haben in den vergangenen Jahren in der Champions League immer gut mithalten können. In Madrid wollen wir zeigen, dass wir als Mannschaft besser spielen können als in der ersten Partie." Auch Schalkes Manager Horst Heldt stellte klar: "Das ist keine Kaffeefahrt oder ein Betriebsausflug." Soll heißen: Man will sich ordentlich von der europäischen Bühne verabschieden.

"Real hat praktisch zwei Top-Teams"

Dabei verzichtet Trainer Jens Keller möglicherweise auf die beiden angeschlagenen Spieler Huntelaar und Kevin-Prince Boateng. "Die Überlegung besteht, die Spieler, die ein bisschen Probleme haben, nicht spielen zu lassen. Entscheidend ist, wie die Mannschaft auftritt. Für unsere junge Mannschaft ist das ein toller Lernprozess." Abschauen können sich die Schalker so einiges von ihrem Gegner: Das Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo ist seit 30 Spielen ungeschlagen und souveräner Tabellenführer der spanischen Liga.

Trainer Carlo Ancelotti wird ebenfalls einige Stammspieler schonen. "Mehrere Profis sind erschöpft und müssen sich erholen", sagte der Italiener. "Es wird in der Aufstellung eine Reihe von Änderungen geben." Doch das sage eigentlich nicht viel aus, gab Huntelaar zu bedenken: "Real hat einen Kader, in dem jeder Stammspieler ist. Sie haben praktisch zwei Top-Teams." Der Niederländer spielte 2009 ein halbes Jahr bei Madrid und schoss in 20 Spielen für Real acht Tore. "Alle sollten das Spiel in Bernabeu genießen. Denn es schafft nicht jeder, dort einmal zu spielen." Sein Credo für das Rückspiel: "Keiner rechnet damit, dass wir weiterkommen. Aber vielleicht gewinnen wir oder spielen unentschieden."

Dortmund so gut wie weiter

Jürgen Klopp nimmt Robert Lewandowski nach dem Spiel in den Arm
Das Hinspiel lief für Dortmund sehr ordentlich, die Ausgangslage ist gutBild: Getty Images

Ganz anders ist die Ausgangslage für Borussia Dortmund. Der Vorjahresfinalist kann im Heimspiel am Mittwoch gegen St. Petersburg alles klar machen, das Hinspiel hatte der BVB mit 4:2 gewonnen. In der Bundesliga kassierte die Borussia zuletzt zwar eine 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach, doch auch die Generalprobe der Russen ging daneben: Mit 0:1 musste sich St. Petersburg ZSKA Moskau geschlagen geben. "Die Chance ist natürlich nicht allzu hoch", räumte Dietmar Beiersdorfer ein. Der Sportdirektor von Zenit hofft im Interview mit "Gazprom Footbal" auf eine Chance, "wenn es uns die Dortmunder in den ersten sechs Minuten ähnlich leicht machen würden, wie wir es vor drei Wochen taten." Im Hinspiel hatte Dortmund bereits nach fünf Minuten mit 2:0 geführt.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc warnte im Fußball-Magazin "kicker" davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen und forderte stattdessen, "alle Antennen auszufahren". Dabei helfen sollen einige Stammspieler, die zuletzt ausfielen: Henrikh Mkhitaryan, der in der Liga wegen einer Gelbsperre fehlte, ist wieder dabei. Auch ein Einsatz des angeschlagenen Marco Reus ist drin.

Viertelfinale: Bayern gegen Dortmund möglich

Die Auslosung für das Viertelfinale findet am Freitag (21.03.2014, 12 Uhr MESZ) im Hauptquartier der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Nyon statt. Die Runde der letzten Acht wird am 1./2. und 8./9. April ausgetragen. Möglich wäre dabei auch die Partie FC Bayern München gegen Borussia Dortmund, weil es bei der Auslosung keine gesetzten Teams mehr gibt. "Da es ein internationaler Wettbewerb ist, können wir gern auf ein deutsches Duell verzichten - solange es möglich ist", sagte Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller im "kicker". Einen Wunschgegner hat er auch: "Gegen Barcelona habe ich bisher noch nie gespielt. Es wäre schon eine Riesen-Herausforderung, im Camp Nou aufzulaufen, diese Erfahrung würde ich gerne mal mitnehmen. Aber es muss ja nicht zwingend schon im Viertelfinale sein."

Bayernspieler jubeln , Dortmunds Spieler am Boden
Dortmund hat mit dem FC Bayern nach dem verlorenen Champions-League-Finale noch eine Rechnung offenBild: picture alliance / sampics / Christina Pahnke

Für das Viertelfinale qualifiziert sind bisher Titelverteidiger Bayern München, der FC Barcelona, Leverkusen-Bezwinger Paris St. Germain und Atlético Madrid. Die restlichen vier Teilnehmer werden in den Spielen am Dienstag und Mittwoch ermittelt. Neben den Partien mit deutscher Beteiligung spielen noch Manchester United gegen Olympiakos Piräus (0:2) sowie der FC Chelsea gegen Galatasaray Istanbul (1:1). Das Endspiel findet am 24. Mai in Lissabon statt.