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Millionenspritze für Bundeswehr-Manöver

30. Juli 2015

Die Zahl der Bundeswehrsoldaten in Auslandseinsätzen sinkt. Dafür zeigt die Truppe jetzt wieder mehr Muskeln: Sie übt auf fremdem Territorium - eine Geste der Abschreckung Richtung Osten.

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Bundeswehr-Soldaten im Gelände (Foto: picture-alliance/W. Minich)
Bild: picture-alliance/W. Minich

Wegen der Ukraine-Krise gibt das Verteidigungsministerium in diesem Jahr 20 Millionen Euro zusätzlich für Manöver der Bundeswehr aus. Grund für die Aufstockung der Mittel von 70 auf rund 90 Millionen Euro seien die NATO-Übungen im östlichen Bündnisgebiet, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Insgesamt schickt die Bundeswehr in diesem Jahr 154.000 Soldaten in internationale Manöver. Das sind etwas weniger als die 160.000 Soldaten, die im vergangenen Jahr entsandt wurden - aber mehr als doppelt so viele wie 2013 mit rund 73.000 Soldaten. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der dpa vorliegt.

Rückendeckung für Russland-Nachbarn

In Polen und dem Baltikum nehmen 4400 Soldaten an 16 Manövern teil. Diese Übungen sind als Rückendeckung für die an Russland grenzenden NATO-Partnerländer gedacht: Die fühlen sich von ihrem mächtigen Nachbarn bedroht. Das größte NATO-Manöver des Jahres steht noch bevor - allerdings in Südwesteuropa.

Vom 28. September bis zum 16. Oktober werden mehr als 30.000 Soldaten aus über 30 Staaten an der Übung "Trident Juncture" in Italien, Spanien und Portugal teilnehmen, darunter auch 3000 Bundeswehrsoldaten. Das sind mehr als in allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr zusammen.

"Explosive Folgen"

Die ukrainische Armee hatte vor zehn Tagen ein Großmanöver mit umfangreicher US-Beteiligung im Westen des Landes gestartet. An der knapp zweiwöchigen Übung "Rapid Trident" nahe der Grenze zu Polen nahmen rund 1800 Soldaten aus 18 Staaten teil, darunter auch Angehörige der Bundeswehr. Die russische Regierung hatte das Manöver erwartungsgemäß scharf kritisiert: Es könne "explosive Folgen" haben, erklärte das Außenministerium in Moskau.

jj/hf (dpa, afp)