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ETA-Chef verhaftet

19. April 2009

Frankreich und Spanien ist ein weiterer Schlag gegen die ETA gelungen. Polizisten haben den neuen mutmaßlichen Militärchef Jurdan Martitegi und mehrere Komplizen in Frankreich und in Spanien gefasst.

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Jurdan Martitegi (Foto: dpa)
Der mutmaßliche ETA-Militärchef Jurdan MartitegiBild: picture-alliance/ dpa

In einer gemeinsam Aktion nahmen spanische und französische Fahnder Jurdan Martitegi und zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der baskischen Terrororganisation am Samstag (18.04.2009) im südfranzösischen Dorf Montauriol fest. Das bestätigte das spanische Innenministerium. Das Trio war mit Pistolen bewaffnet, leistete nach Angaben der Ermittler aber keinen Widerstand. Die Polizisten beschlagnahmten ein Fahrzeug mit Kennzeichen und Material zum Bombenbau.

Weiterer Erfolg nach Festnahmen Ende letzten Jahres

Im Zusammenhang mit der Festnahme des mutmaßlichen Militärchefs der ETA in Südfrankreich ließ die spanische Justiz in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch fünf Männer und eine Frau in den Städten Bilbao, Vitoria und Rentería im spanischen Baskenland festnehmen. Sie sollen zur Terror-Zelle von Alexander Uriarte gehören.

Mit der Verhaftungsaktion am Wochenende gelang den spanischen und französischen Behörden ein größerer Schlag gegen die baskische Terrororganisation. Martitegi soll laut spanischem Innenministerium die "Militärmaschine der ETA" geleitet haben. Der 28-Jährige sei im Dezember 2008 nach den Festnahmen seiner Vorgänger Aitzol Iriondo und Garikoitz Aspiazu alias "Txeroki" zum Führer der Organisation aufgestiegen.

Zapatero: Weg führt direkt ins Gefängnis

José Luis Zapatero (Foto: Sven Simon)
Ministerpräsident José Luis Zapatero ist sehr zufrieden mit den jüngsten VerhaftungenBild: picture-alliance / Sven Simon

Spaniens Ministerpräsident José Luis Zapatero nannte die Festnahme Martitegis eine "exzellente Nachricht". In einer Erklärung dankte er den Sicherheitskräften für die "konstante und intensive Arbeit". Die Terroristen müssten wissen, dass ihr Weg direkt ins Gefängnis führe, sagte Zapatero.

Seit Jahresbeginn wurden nach Angaben spanischer Medien in Frankreich und in Spanien jeweils elf mutmaßliche ETA-Mitglieder gefasst. Nachdem die seit 29 Jahren regierende Baskisch-Nationalistische Partei (PNV) Anfang März bei der Regionalwahl im Baskenland die notwendige Mehrheit zur Regierungsbildung verloren hatte, kündigte die ETA Mitte April Anschläge auf Vertreter der künftigen Regionalregierung an.

Die von der Europäischen Union und den USA als Terrororganisation eingestufte ETA kämpft seit vier Jahrzehnten gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes im Norden von Spanien sowie im Süden Frankreichs. Dabei starben mehr als 820 Menschen.(sas/det/afp/dpa/rtr)