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Migranten der "Alan Kurdi" in Quarantäne

17. April 2020

Zwölf Tage lang war ihr Schicksal ungewiss. Nun sind 146 Migranten vor Sizilien vom deutschen Seenotretter "Alan Kurdi" auf ein Quarantäneschiff umgestiegen.

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Rettungsschiff Alan Kurdi
Blick auf die "Alan Kurdi" vor Palermo Bild: Imago Images/Zuma/S. Hayden

Die Fähre "Raffaele Rubattino" des privaten italienischen Betreibers Tirrenia hat die 146 Menschen vor Palermo aufgenommen. Das Schiff befindet sich eine Seemeile von der sizilianischen Küste entfernt. Auch die Besatzung der "Alan Kurdi", die der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye gehört, muss in Quarantäne.

Sea-Eye-Sprecher Gordon Isler teilte mit, die Migranten würden während ihrer 14-tägigen Quarantäne im Auftrag des italienischen Katastrophenschutzes von Rot-Kreuz-Mitarbeitern betreut. Zunächst sollen alle auf das Coronavirus getestet werden, wie Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando mitteilte. Sea-Eye lobte die Kooperation der italienischen Behörden.

Rom verhandelt mit EU-Ländern über Aufnahme

Die Regierung in Rom will in den kommenden Tagen mit anderen EU-Ländern über eine anschließende Verteilung der Migranten sprechen. Die "Alan Kurdi" hatte die Flüchtlinge vor zwölf Tagen aus dem südlichen Mittelmeer gerettet. Italien und Malta verweigerten der Besatzung des Schiffes wegen der Corona-Pandemie die Genehmigung, einen Hafen anzulaufen, um die Migranten an Land zu bringen.

Unter den beengten Verhältnissen auf dem Seenotretter, der nur knapp 40 Meter lang ist, wurden die Menschen in den vergangenen Tagen immer verzweifelter.

Nachdem ein Migrant versucht hatte, sich das Leben zu  nehmen, wurden in der Nacht zum Donnerstag drei von ihnen als Notfälle an Land gebracht.

se/kle (epd, dpa, kna)