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Meyer: "Ein Riesenerlebnis"

Kai Bülter24. August 2016

Bei den Olympischen Spielen in Rio ist Max Meyer einer der herausragenden Akteure. Nach dem Ausfall seines Teamkollegen Leon Goretzka, übernimmt er die Kapitänsbinde und führt sein Team zur Silbermedaille.

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Bild: Reuters/B. Kelly

Es ist der vorläufige Höhepunkt in einer kontinuierlich steigenden Leistungskurve. Max Meyer hat sich mit seiner Vorstellung bei den Olympischen Spielen in Rio auch außerhalb seines Klubs zu einem Führungsspieler entwickelt und steht nun kurz vor dem Sprung in die A-Nationalmannschaft. Für die kommenden Aufgaben hat der 20-Jährige dabei genug Selbstvertrauen und ein simples Rezept: "Ich versuche meine Leistung zu bringen, so wie ich es bei Olympia getan habe."

Die Silbermedaille im Gepäck

Begleitet vom Jubel der Fans betritt Max Meyer das Trainingsgelände seines Klubs Schalke 04. Die Vorfreude auf den Bundesliga-Start ist ihm sichtlich anzumerken. Mit nur einem Tag Pause von den Olympischen Spielen zurückgekehrt, möchte der offensive Mittelfeldspieler nun so schnell es geht auf Schalke angreifen, idealerweise schon eine Option für das Bundesligaspiel am Samstag in Frankfurt sein. "Ich glaube, dass ich fitter zurückgekommen bin als vor meiner Abreise", sagt er und ergänzt, dass er "täglich in Gedanken bei Schalke" war. Angesprochen auf die Olympischen Spiele gerät der 20-Jährige ins Schwärmen. Es sei "ein Riesenerlebnis" gewesen bei dem er "sehr viel Spaß" hatte.

Die Medaille hat er beim ersten Training auf Schalke sogar dabei. Mit fünf Toren und vier Vorlagen hat er die deutsche Mannschaft als herausragender Spielgestalter ins Finale gegen die heimischen Brasilianer geführt. Auch in diesem Spiel gelang ihm ein Treffer, letztlich verlor die Mannschaft von Nationaltrainer Horst Hrubesch knapp im Elfmeterschießen. "Direkt nach dem Finale ist man total enttäuscht, im Nachhinein ist es natürlich trotzdem ein super Gefühl, sowas erreicht zu haben", gibt Meyer zu. Er ist immer noch geknickt, auch wenn es natürlich etwas "ganz besonderes ist, eine Silbermedaille bei Olympischen Spielen zu gewinnen". Trotz der Enttäuschung über die Niederlage gewinnt Meyer der Reise fast nur Gutes ab: "Das Land ist sehr beeindruckend", sagt er und beteuert, dass er sich in den Allerwertesten gebissen hätte, wenn er nicht mitgefahren wäre.

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Mit den Gedanken auch bei seinem Freund Leon Goretzka: Kapitän Max Meyer während der Siegerehrung in RioBild: picture-alliance/Sven Simon

Meyer hält das Trikot von Goretzka hoch

Eine besondere Geste lies sich der Spielmacher während der Siegerehrung im Maracana-Stadion von Rio einfallen. Er hielt das Trikot seines Freundes, Zimmerpartners und Kapitän in der Olympia-Mannschaft, Leon Goretzka hoch. Der musste nach dem ersten Spiel verletzungsbedingt die Segel streichen und nach Deutschland zurückfliegen. "Ehrensache", findet Meyer: "Für mich war es selbstverständlich sein Trikot hochzuhalten, weil er ein Teil der Mannschaft, der Kapitän war." Auf Schalke ist er nun wieder vereint mit seinem Partner im Mittelfeld.

Im Hinblick auf die Konkurrenzsituation und die von Neu-Trainer Markus Weinzierl entfachte Euphorie findet Meyer simple Worte: "Wenn ein neuer Trainer kommt ist jeder voll motiviert, es geht um 18 Plätze in dem Kader. So muss es auch sein." Die Zeitverschiebung spiele im Kampf um einen Platz in der Mannschaft keine große Rolle für ihn: "Ich konnte gut einschlafen, schwierig war es nur beim Aufstehen, da es ja in Brasilien eigentlich noch Nacht ist", analysiert er und verabschiedet sich mit den Worten: "Bald bin ich wieder da, in alter Frische".