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Zukunftsmarkt Asien-Pazifik

3. Februar 2014

Kanzlerin Merkel hat Deutschlands Unternehmen ermuntert, im internationalen Wettbewerb Flagge zu zeigen. Besonderes Augenmerk richtete sie auf den asiatisch-pazifischen Raum. Und sie plädierte für Freihandelsabkommen.

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Skyline von Singapur (Foto: AP)
Skyline von SingapurBild: AP

"Die Märkte in Fernost bleiben für die deutschen Unternehmen hochinteressant", unterstrich Angela Merkel bei einer Festveranstaltung des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA) in Berlin. Zugleich seien auch Investoren von dort in Deutschland sehr willkommen.

Die Kanzlerin forderte die Europäer auf, sich beim Abschluss von Freihandelsabkommen mit Ländern der Region zu beeilen. Als Impulsgeber hielt sie eine entsprechende Vereinbarung mit Singapur für denkbar. Merkel sprach auch die indische Wirtschaft an, zeigte sich aber pessimistisch, dass es noch vor der dortigen Parlamentswahl im Frühjahr gelingen könnte, mit Neu Delhi solch ein Abkommen zu schließen.

Angela Merkel beim Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (Foto: dpa)
"Deutschland hat ein großes Interesse, stärker mit Asien ins Geschäft zu kommen"Bild: picture-alliance/dpa

Auch das derzeit auf Eis liegende Freihandelsabkommen mit den USA dürfe nicht aus den Augen verloren werden - "vor lauter kleinen Schwierigkeiten", führte sie unter Anspielung auf die NSA-Abhöraffäre aus. Weltoffenheit habe Deutschland immer gut getan.

Merkel sprach aus Anlass des Wechsels im APA-Vorsitz. Der neue Mann auf diesem Posten ist Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung des Maschinenbauers Voith. Er löste den ehemaligen Siemens-Vorstandschef Peter Löscher ab.

"Exportweltmeister kein langfristiges Modell"

Lienhard kündigte an, er wolle sich als APA-Chef um Partnerschaft, Gleichberechtigung und nachhaltige Entwicklung bemühen. Er rief dazu auf, den Standort Asien zu nutzen, ohne den Standort Deutschland zu schwächen.

Zugleich warnte er, das Modell des "Exportweltmeisters" könne für die deutsche Wirtschaft vor dem Hintergrund der gewaltigen Veränderungen in Asien kein langfristiges Erfolgsmodell sein. Die deutschen Firmen müssten vielmehr ihre Präsenz in Asien vertiefen. "Unternehmen, die künftig nicht in Asien zu Hause sind, werden international unbedeutend sein." Europa habe nur eine Chance, in der Welt mitzuspielen, wenn es noch stärker zusammenrücke und -arbeite.

Die Region Asien-Pazifik ist für die deutsche Wirtschaft einer der wichtigsten Zukunftsmärkte. Rund 14 Prozent der deutschen Exporte gehen in diesen Raum, während sich die Einfuhren von dort auf rund 18 Prozent belaufen. China bleibt Wachstumstreiber in der Region. Gestiegen sind in den vergangenen Jahren aber auch die Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft in diese Länder. Zwischen 2002 und Ende 2011 verdreifachte sich ihre Summe beinahe auf 114 Milliarden Euro.

se/wa (rtr, dpa)