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Katastrophe

Mehrere Tote durch Taifun in Japan

9. September 2019

Der Taifun "Faxai" hat in der Millionenstadt Tokio gewütet. Die vorläufige Bilanz: Mehrere Tote, mindestens 30 Verletzte, 900.000 Haushalte ohne Strom - und ein lahmgelegtes Bahnnetz zur morgendlichen Rush-Hour.

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Japan Tokio Faxai Taifun
Dieses Vordach am Tokioter Flughafen Haneda hat den Sturm nicht überstandenBild: picture-alliance/AP Images/Yomiuri Shimbun

Ein starker Taifun hat Japans Hauptstadt Tokio mit heftigen Windböen und starken Regenfällen zugesetzt. Dabei starben mindestens zwei Menschen, mehr als 30 wurden laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo verletzt. "Faxai" legte den Verkehr im Großraum Tokio teilweise lahm und brachte den Zug- und U-Bahn-Verkehr auf den meisten Strecken zum Erliegen. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es zu chaotischen Szenen. Am Tokioter Flughafen wurden mindestens 138 Flüge gestrichen. Sonst belebte Straßen waren menschenleer.

"Die ganze Stadt ist ohne Strom"

"Faxai" war am frühen Montagmorgen (Ortszeit) östlich von Tokio mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern auf Land getroffen. Die Behörden befürchteten starke Böen, Überschwemmungen und Erdrutsche und forderten 340.000 Anwohner auf, ihre Häuser zu verlassen. In Tokio wurde eine etwa 50-jährige Frau getötet. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie sie von starkem Wind erfasst und gegen eine Mauer gedrückt wird. Ein 87-jähriger Mann wurde unter einem Baum eingeklemmt und starb. Die Agentur Kyodo berichtet von einem dritten Toten, einem 47-Jährigen, der nach einem Sturz im Krankenhaus gestorben sei.

Der Sturm entwurzelte Bäume und beschädigte Stromleitungen. Der TV-Sender NHK meldete, dass in mehr als 900.000 Haushalten in der Hauptstadtregion der Strom ausfiel. "So etwas habe ich noch nie gesehen, die ganze Stadt ist ohne Strom", sagte ein Regierungssprecher dem Sender.

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Dieser Lkw auf dem Higashi-Kanto Expressway östlich von Tokio wurde von einer Windböe erfasstBild: picture-alliance/dpa/Jiji Press

Auch Japans Industrie bekam die Auswirkungen des Taifuns zu spüren: Der Elektronikkonzern Sony stoppte nach eigenen Angaben die Arbeit in einem Werk südöstlich von Tokio, in dem Playstation-Spielekonsolen zusammengebaut werden. Auch in zwei Fabriken des Autoherstellers Nissan standen die Bänder still.

Dem Sturm folgt die Hitze

Bei dem Sturm, der einen laotischen Frauennamen trägt, handelt es sich um den stärksten seit Jahren in der Region Tokio. Die Millionenmetropole wird nur selten von den vier bis fünf schweren Taifuns getroffen, die Japan jährlich heimsuchen. Zwischenzeitlich ist "Faxai" wieder aufs Meer abgedreht, allerdings erwarten Meteorologen weiteren schweren Regen. Auch in der Gegend des havarierten Atomkraftwerks Fukushima sollen Starkregen niedergehen.

Infolge des Sturms wurden in Japan unüblich hohe Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius gemeldet. Erst am Wochenende hatte ein weiterer Taifun namens "Lingling" auf der koreanischen Halbinsel gewütet - in Nordkorea waren fünf, in Südkorea drei Menschen getötet worden.

ehl/as (rtr, afp, ap)