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KriminalitätOman

Mehrere Tote bei Schusswaffenangriff im Oman

16. Juli 2024

Das Sultanat auf der Arabischen Halbinsel gilt als einer der stabilsten Staaten des Nahen Ostens. Nun erschüttert eine Gewalttat das dünn besiedelte Land, das an den Jemen und Saudi-Arabien grenzt.

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Oman Maskat | Mohammed Al Ameen Mosque
Die Tat spielte sich in einem Vorort von Maskat ab, der Hauptstadt des Omans (Archivbild)Bild: KARIM SAHIB/AFP/Getty Images

Einer Schusswaffenattacke nahe einer Moschee im Oman sind nach Polizeiangaben mindestens sechs Menschen zum Opfer gefallen, unter ihnen ein Polizist. Mehr als 20 Personen seien verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich demnach im Wadi al-Kabir, einem Vorort westlich der Hauptstadt Maskat. Sicherheitskräfte hätten die drei Angreifer getötet.

Die näheren Umstände der Tat sind noch unklar. Das pakistanische Außenministerium bestätigte inzwischen, mehrere der Opfer seien Bürger Pakistans. Die Behörde in Islamabad sprach von einer "Terrorattacke". Premierminister Shehbaz Sharif bot die Unterstützung seines Landes bei der Aufklärung des Verbrechens an.

"Wachsam bleiben, Medien beobachten, Anweisungen folgen"

Die Botschaft der Vereinigten Staaten reagierte auf die Attacke mit einem Aufruf an die eigenen Landsleute, wachsam zu bleiben, die örtlichen Medien zu beobachten und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Die Bearbeitung von Visa-Angelegenheiten im US-Botschaftsgebäude wurde vorübergehend ausgesetzt.

Oman Maskat | Ausländische Arbeiter arbeiten auf einer Baustelle
Im Oman leben zahlreiche Arbeitsmigranten - ein Großteil von ihnen kommt vom indischen Subkontinent (Archivbild)Bild: MOHAMMED MAHJOUB/AFP/Getty Images

Der Angriff fiel in die Feierlichkeiten zum Aschura-Fest, dessen Höhepunkt an diesem Mittwoch begangen wird. Vor allem schiitische Muslime gedenken dabei des Todes ihres dritten Imams Husain ibn Ali, eines Enkels des Propheten Mohammed. Er fiel in der Schlacht von Kerbela im siebten Jahrhundert nach Christus.

Schiiten bilden kleine Minderheit

Pakistan ist mehrheitlich vom Sunnitentum geprägt, einer konkurrierenden Richtung des Islams. Auch im Oman bilden Schiiten eine kleine Minderheit. Es gibt viermal so viele Sunniten - etwa 20 Prozent der Bevölkerung -, die große Mehrheit aber sind Ibaditen, die weder der Schia noch dem Sunnitentum zuzurechnen sind.

In manchen islamischen Staaten sind in der Vergangenheit am Aschura-Fest Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten blutig eskaliert. Im Oman dagegen sind Gewalttaten wie die nun gemeldete überaus selten. In dem Sultanat, dessen Fläche etwas kleiner ist als die der Bundesrepublik, leben nur rund fünf Millionen Menschen. Das Land liegt auf der Arabischen Halbinsel; es grenzt an den Jemen, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Inmitten politischer Turbulenzen hat der Oman, der im Nahen Osten als besonders stabil gilt, seine Neutralität gewahrt. Der von einer Gebirgskette durchzogene Wüstenstaat, in dem viele Arbeitsmigranten - vor allem aus Indien - leben, kooperiert militärisch mit den USA und Großbritannien. Mitunter tritt das Sultanat als Vermittler auf, so etwa zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran.

jj/sti (dpa, afp, rtr, ap, munzinger)