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Mehr berufstätige Frauen als im EU-Schnitt

7. März 2014

Immer mehr Frauen in Deutschland gehen einer Arbeit nach. Inzwischen haben mehr als sieben von zehn Frauen hierzulande einen Job, deutlich mehr als im EU-Schnitt.

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Wissenschaftler im Labor (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/Alexander Raths

In Deutschland sind deutlich mehr Frauen berufstätig als in den meisten anderen EU-Ländern. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag anlässlich des Internationalen Frauentages (8. März) mitteilte, waren 2012 in Deutschland 17,7 Millionen Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren erwerbstätig. Das seien 71,5 Prozent dieser Altersgruppe.

Höher war der Anteil erwerbstätiger Frauen nur in den Niederlanden (71,9 Prozent), Dänemark (72,2), Finnland (72,5) und Schweden (76,8). Der EU-Durchschnitt lag bei 62,3 Prozent. In Griechenland (45,2) und Malta (46,8) hatte nicht einmal jede zweite Frau einen Job.

Die Zahl hat wenig Aussagekraft

Aus Sicht von IG-Metall-Vorstandsmitglied Christiane Benner ist Angabe über einen derart hohen Beschäftigungsgrad der Frauen in Deutschland irreführend: "Die nackte Zahl an berufstätigen Frauen sagt nichts über die Qualität der Jobs aus. Es ist kein Zufall, dass zwei Drittel der insgesamt über sieben Millionen Minijobber weiblich sind."

Das sehen nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall auch die meisten Deutschen so. Die Meinung, dass Frauen in allen Bereichen den Männern "voll und ganz gleichgestellt" seien, vertraten demnach nur 19 Prozent der Befragten. 78 Prozent waren der Meinung, dass Frauen in bestimmten Bereichen benachteiligt würden. Besonders häufig wurden Nachteile beim Arbeitslohn und bei der Besetzung von Führungspositionen genannt.

Karrierekiller Kinder?

Eine Mehrheit der Befragten war der Meinung, dass Kinder nach wie vor für Frauen im Beruf ein Hemmschuh seien. 90 Prozent der befragten Eltern wünschten sich demnach familienfreundlichere Arbeitszeiten, 85 Prozent wünschten sich bessere Angebote zur Kinderbetreuung.

Den Zahlen der Statistiker zufolge nahm die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland in den letzten zehn Jahren deutlich zu: 2002 lag die Erwerbstätigenquote noch bei 61,8 Prozent. Zwar ist die Quote auf 71,5 Prozent gestiegen - aber bei Männern lag sie 2012 mit 81,8 Prozent weit darüber.

zdh/hmf (rtr, dpa)