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Mehr Autos für China

9. Januar 2014

Der Automarkt in China boomt: 2013 ist der Absatz mit knapp 14 Prozent doppelt so stark gewachsen wie erwartet. Davon profitieren besonders die Hersteller deutscher Oberklasse-Wagen.

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internationale Automobilmesse in Guangzhou, China Foto: EPA/Kaifu Zheng
Bild: picture-alliance/dpa

Mit solchen Zahlen hatte in China kaum jemand gerechnet: Die Absätze am Automarkt legten 2013 um 13,9 Prozent zu, fast doppelt so viel wie vom Branchenverband CAAM erwartet. 2011 lag der Zuwachs nur bei 2,5 Prozent, im Jahr darauf bei 4,3 Prozent. Vor allem die Nachfrage nach japanischen Autos ist angestiegen. 2012 waren in China wegen eines Territorialstreits, der anti-japanische Ressentiments schürte, weniger Fahrzeuge japanischer Hersteller verkauft worden. China ist der weltweit größte Automarkt. Im vergangenen Jahrzehnt lag das jährliche Wachstum der Branche noch bei 30 bis 40 Prozent. Für 2014 rechnet der Branchenverband mit einem Wachstum von neun bis elf Prozent.

BMW auf der Überholspur

Aber auch deutsche Autobauer profitieren kräftig von dem Boom: Für BMW ist China zum wichtigsten Markt aufgestiegen: Jeder fünfte BMW weltweit wird inzwischen dort verkauft. 2013 verkaufte BMW 19,7 Prozent mehr Autos in China als im Jahr davor. Insgesamt setzten die Bayern in der Volksrepublik im vergangenen Jahr 362.500 Wagen ab, nach303.000 im Jahr 2012. "Das Wachstum ist deutlich höher ausgefallen als erwartet", sagte der China-Chef des Münchener Unternehmens Karsten Engel. Allein der Zuwachs in China sei ähnlich groß wie der gesamte Absatz in Frankreich gewesen: "Wir haben unsere Ziele übererfüllt", so Engel.

Für das laufende Jahr gibt BMW eine vorsichtige Wachstumsschätzung von etwas mehr als zehn Prozent an. Ihren Marktanteil am chinesischen Oberklassemarkt will das Unternehmen weiter ausbauen: " Wir wollen schneller wachsen als die anderen", so Engel. 2014 soll im Schnitt jede Woche ein neuer Händler aufmachen. Besonders im weniger erschlossenen Westen des Landes sieht der Autobauer große Wachstumspotenziale.

Porsche triumphiert, Mercedes fährt der Konkurrenz hinterher

Auch für den deutschen Sport- und Geländewagenhersteller Porsche ist China ein lukrativer Absatzmarkt: Im Jahr 2013 hat das Unternehmen einen neuen Verkaufsrekord eingefahren. Mehr als 162.000 Fahrzeuge seien weltweit ausgeliefert worden, teilte das Unternehmen mit. Das entspricht einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die stärksten Zuwächse gab es in den USA, dicht gefolgt von China. Dieser Trend werde anhalten, kündigte Vertriebschef Bernhard Maier an. "Wir gehen sehr zuversichtlich in dieses neue Jahr." Die Volkswagen-Tochter werde 2014 erneut mehr verkaufen als im Vorjahr. In den USA und China bleibe der Markt sehr stark.

Mercedes konnte im vergangenen Jahr seinen Absatz in China um elf Prozent steigern und liegt damit deutlich hinter der Konkurrenz. Das räumte auch China-Vorstand Hubertus Troska ein: "Ganz klar, da wollen wir nicht drum herum tanzen", so Troska. "Es gibt eine große Kluft." In China und Hongkong seien im vergangenen Jahr 235.000 Autos verkauft worden. Troskas Ziel für 2015 liegt bei 300.000 verkauften Fahrzeugen.

hmf/wl (dpa, rtr)