Exzellenzuniversität TU Dresden
31. Januar 2013Kaum gegründet, war der Name der Technischen Universität Dresden vor rund 200 Jahren schon in aller Munde, denn hier unterrichtete der Erfinder der ersten deutschen Dampflokomotive "Saxonia", Johann Andreas Schubert. Der erste Professor der mathematischen und technischen Wissenschaften der Uni galt mit seinen Erfindungen als Pionier der Industrialisierung. Noch heute ist sein Name den meisten der rund 37.000 Studierenden bekannt.
Doch die Zeiten der großen Dampflokomotiven sind längst passé. In den Laboren der Uni werden heute kleinste elektronische Schaltungen entwickelt. Und genau für diese Forschungen in der Mikro- und Nanotechnologie zur elektronischen Informationsverarbeitung ist die Hochschule heutzutage international bekannt. Rund um die Uni haben sich Unternehmen angesiedelt, so dass sich Dresden zum größten Mikroelektronikstandort Europas entwickelt hat.
Netzwerken ist Trumpf
Doch nicht nur für ihre Spitzenleistungen in der Mikro- und Nanotechnologie wurde die Hochschule 2012 in den Kreis der sogenannten "Elite-Unis" aufgenommen. Auch bei den medizinischen Forschungen zu neuartigen, regenerativen Therapien für bisher unheilbare Immunkrankheiten oder Diabetes sind die Dresdner Wissenschaftler führend. Dabei geht es sehr international und interdisziplinär zu. Rund 250 Doktoranden verschiedener Fachbereiche wie der Medizin, Mikrobiologie und Biochemie erforschen die molekularen und zellbiologischen Grundlagen des menschlichen Körpers und ihren Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten.
Der Titel "Elite-Uni" hat der Technischen Universität nicht nur Ehre, sondern auch mehr Geld beschert. Mit etwa 170 Millionen Euro Fördergeldern rechnet die Hochschule in den nächsten Jahren. Damit will sie vor allem die gute Vernetzung zwischen den verschiedenen Fachbereichen der Uni weiter ausbauen. Das Netzwerk gilt immerhin als Kernstück des Zukunftskonzepts "Die synergetische Universität", mit dem sich die TU Dresden 2012 in der Exzellenzinitiative, dem Wettbewerb um den Titel "Elite-Uni", durchsetzen konnte.
"Volluni" im Herzen der Stadt
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten und außeruniversitären Einrichtungen betrifft dabei keineswegs nur technische und naturwissenschaftliche Fächer. Der Name "Technische Universität" täuscht. In Dresden gibt es insgesamt 14 Fakultäten, darunter auch Geistes-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften mit immerhin 12.500 Studierenden. Damit gehört die Hochschule zu den wenigen sogenannten "Volluniversitäten" Deutschlands, an denen alle Fachrichtungen studiert werden können.
Die Institute liegen nicht in irgendwelchen Hochhäusern abseits der Stadt, sondern mitten in Dresden. Die Studenten schätzen die Nähe der Universitätsgebäude zur Innenstadt, in der sie gut shoppen und in netten, kleinen Cafés sitzen können. Auch die grüne Umgebung Dresdens nennen Studierende, wenn sie gefragt werden, warum sie gerade in dieser ostdeutschen Stadt studieren.
Gut aufgehoben: Studenten mit Kind
Im Mittelpunkt des Campus steht der denkmalgeschützte Beyerbau. Von dem Klinkerbau ragt ein bemützter Turm in den Himmel, in dessen halbrunder Kuppe eine Sternwarte untergebracht ist. Daneben stehen moderne Neubauten wie das gläserne Hörsaalzentrum. Obwohl die TU Dresden zu den größten Hochschulen Deutschlands zählt, ist alles überschaubar und liegt nah beisammen.
Ein Vorteil, den auch Studierende mit Kindern schätzen. Gerade für sie hat die Universität in den letzten Jahren viel getan. Das Campus-Büro "Uni mit Kind" hilft bei der Suche nach einem Betreuungsplatz und berät Eltern, wie sie Familie und Studium gut unter einen Hut bekommen.